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Dölauer Protest gegen "Monster-Blöcke" Dölauer Protest gegen "Monster-Blöcke": Bürgerinitiative geht mit GWG hart ins Gericht

Von Dirk Skrzypczak 15.12.2017, 06:00
Diese Dölauer zeigen sichtbar ihren Protest gegen das millionenschwere Bauvorhaben.
Diese Dölauer zeigen sichtbar ihren Protest gegen das millionenschwere Bauvorhaben. Dirk Skrzypczak

Halle (Saale) - In und um den Heideweg machen die Dölauer kein Hehl aus ihrer Meinung. „Keine ortsuntypischen Monster-Blöcke“, steht auf einem großen Banner. Andere Plakate rufen ebenfalls zum Protest gegen die Neubaupläne der GWG Halle-Neustadt auf. „Jetzt geht es um Alles“, springt Betrachtern in roten Lettern entgegen. 580 Einwände gegen das Projekt habe es demnach gegeben. Und die Stadt müsse jetzt reagieren. Verhindern lässt sich das Bauvorhaben aber nicht mehr. Die GWG startet, hatte sie vergangene Woche erklärt.

Cornelia Gerlieb ist aktives Mitglied der Bürgerinitiative (BI) Heideweg. Und sie geht sowohl mit der Wohnungsgesellschaft als auch mit der Stadt hart ins Gericht. „Wir sind erstaunt und entsetzt über das Verständnis, was die Kommunikation zwischen Bürgern und Stadt und damit auch einem städtischen Unternehmen wie der GWG betrifft“, sagt sie.

GWG will die Vorwürfe nicht auf sich sitzenlassen

Mit einem Schreiben, das im Briefkasten lag, seien Anwohner informiert worden, dass die Bautätigkeit bevorstehe. „Das zeigt, dass Stadt und GWG es nicht für nötig halten oder nicht verstanden haben, auf die Bürger zuzugehen und diese mitzunehmen“, kritisiert sie. Die BI erwarte endlich ein Zugehen der GWG auf die Dölauer und schlägt eine Bürgerversammlung vor.

Die GWG will die Vorwürfe nicht auf sich sitzenlassen. Mit den beiden Bürgerversammlungen 2013 und 2015 seien die Bewohner des Stadtteils frühzeitig in die Planungen zur Bebauung im Heideweg eingebunden worden, heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens auf Nachfrage der MZ. „Wir haben uns gemeinsam mit der Stadtverwaltung intensiv mit der Kritik und den Sorgen der Leute auseinandergesetzt und den Bebauungsentwurf angepasst“, sagt GWG-Sprecherin Andrea Drese. Alle Zusagen, die man im Rahmen der Versammlungen gegeben habe, werde man einhalten.

Wohnungsgesellschaft GWG will sechs Gebäude errichten

Die Wohnungsgesellschaft will sechs Gebäude errichten, die maximal über drei Geschosse verfügen. 32 hochwertige Wohnungen entstehen. Geplant ist eine Tiefgarage unter dem Grundstück, damit der Heideweg nicht von parkenden Autos verstopft wird. Die GWG verpflichtet sich zudem zur Beweissicherung, bevor die Bagger anrücken. So soll es später möglich sein, etwaige Folgeschäden an Nachbarhäusern, die auf den Bau zurückzuführen wären, dokumentieren zu können.

Zum zwölf Millionen Euro teuren Projekt gehört auch ein Konzept, damit das Oberflächenwasser den Hechtgraben nicht belastet. Und für alle Anfragen der Dölauer habe man zwei Ansprechpartner mit Telefonnummern benannt. Zunächst sollen die Bäume auf dem Grundstück gefällt werden. Der eigentlich Baustart folge im ersten Quartal 2018. (mz)