Offene Linke Liste Die Universität in Halle stimmt bei Wahl des neuen Studierendenrates links
In Halle ist ein neuer Studierendenrat gewählt worden. Wahlsiegerin ist die Offene Linke Liste. Wofür stehen sie und die anderen Bündnisse?

Halle (Saale) - Fast zehn Prozent der Bevölkerung Halles sind Studierende. Innerhalb der Universität wird der Takt aber nicht nur vom Rektorat oder den Professorinnen und Professoren vorgegeben. Mit dem Studierendenrat (Stura) gibt es an der Bildungseinrichtung eine Art Parlament für studentische Selbstorganisation unter dem Motto „Von Studierenden, für Studierende“. Die endgültigen Stimmen der diesjährigen Stura-Wahl sind nun am Dienstag verkündet worden.
Wahlsiegerin ist die Offene Linke Liste (OLLi), die fortan 15 der 36 Studierendenräte stellt. Kandidatin Klara Stock bekam sogar von 46,9 Prozent aller Wählenden eine der Stimmen. Die OLLi steht für eine diskriminierungsfreie und solidarische Uni. Auf sozialer Ebene steht die Stärkung von Vielfalt und die Unterstützung marginalisierter Studierender im Zentrum. Fachlich wollen die Mandatsträger für jedes bedrohte Studienfach kämpfen.
Zweitstärkste Kraft ist die neu gegründete Grüne Hochschulgruppe
Zweitstärkste Kraft ist die neu gegründete Grüne Hochschulgruppe, die sich aus dem Stand fünf Mandate sicherte. Sie steht für nachhaltige Projekte wie die „Zukunftsmensa“ und Fahrradreparatur-Stationen, fordert zudem kostenlose Menstruationsprodukte auf den Uni-Toiletten. Mit je vier Plätzen folgen der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), Eure Liste sowie die Hochschulgruppe (HSG) der Jusos.
Die jungen Christdemokratinnen und -demokraten setzen sich für eine Senkung des Semesterbeitrages ein. Die diskussionsoffene Gruppe Eure Liste will vor allem studentisches Engagement stärken. Die beiden Gruppen teilen das Anliegen, die Gelder des Stura ausschließlich für studentische Belange auszugeben. Beide stellen den Vorwurf in den Raum, dass der Stura in der Vergangenheit Gelder zweckentfremdet habe - zum Beispiel für allgemeinpolitische Belange. Die Jusos auf der anderen Seite wollen die bildungs-, sozial- und wissenschaftspolitische Situation in- und explizit auch außerhalb der Uni verbessern. Finanziert wird der Stura aus den Semesterbeiträgen der Studenten. Damit werden unter anderem Angebote wie Rechtsberatung oder Campus-Feste organisiert. Trotzdem ist die Wahlbeteiligung bei Uni-Wahlen traditionell niedrig. Auch diese Mal gingen nur knapp 16 Prozent der Wahlberechtigten an die Urne. Eine Ausnahme ist die medizinische Fakultät, dort lag die Beteiligung bei über 30 Prozent. (mz)