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Der Eierwerfer von Halle erinnert sich „Die Behörden hatten die Lage komplett unterschätzt“

Am 10. Mai 1991 wurde Bundeskanzler Helmut Kohl auf dem Markt in Halle attackiert. Warum der Eierwurf als Wendepunkt im Verhältnis zwischen Kanzler und den Ostdeutschen galt.

Von Dirk Skrzypczak 11.05.2021, 07:30
Mit dieser Reaktion hatte keiner gerechnet. Nach den Eierwürfen stürmte Helmut Kohl wutentbrannt auf die Demonstranten zu.
Mit dieser Reaktion hatte keiner gerechnet. Nach den Eierwürfen stürmte Helmut Kohl wutentbrannt auf die Demonstranten zu. Foto: DPA

Halle (Saale) - Das lockige, lange Haar trägt er heute noch, der Schopf ist freilich ergraut. Ralf Böhm steht vor dem Händel-Denkmal auf dem Markt und wirft ein rohes Ei in die Höhe. Vor genau 30 Jahren, am 10. Mai 1991, hatte der damals 21-Jährige mit anderen Demonstranten Zeitgeschichte geschrieben. Angestachelt von einem Aufruf der Jungen Sozialisten (Jusos) warfen einige Dutzend Protestler vor dem Stadthaus Eier und Tomaten auf Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU).