Der Saalekreis liegt auch weiterhin vorn
MERSEBURG/MZ. - Mehr als 24,3 Prozent des Industrieumsatzes wurden im Landkreis getätigt, rund 18 Prozent des Exportes aus unserem Bundesland kommen aus dem Saalekreis. Fast eine Milliarde Euro haben Unternehmen in diesem Jahr im Saalekreis investiert.
Viel investiert
Allein am Chemiestandort Leuna sind es 500 Millionen Euro. So
hat beispielsweise die Total-Raffinerie die größte Investition seit ihrem Bestehen in Angriff genommen: In einem neuen Reaktor
soll ab Herbst des neuen Jahres besonders schwefelarmes Heizöl produziert werden. Insgesamt kostet der Bau der neuen Anlage rund 120 Millionen Euro. Weitere Investitionen gab es in Landsberg (Firma Jungheinrich, 30 Millionen), Schkopau (Manuli Stretch, Krauss-Maffay) oder Kabelsketal (Logistikzentrum).
Allerdings belastet der konjunkturelle Abschwung die chemische Industrie auch im Saalekreis. Das größte Chemieunternehmen in der Region, die Dow Olefinverbund GmbH aus Schkopau, verzeichnet nach eigenen Angaben Absatzrückgänge von 15 bis 20 Prozent - je nach Produktgruppe. Die Produktion wurde daher in einigen Bereichen gedrosselt.
Firmen mit Problemen
Einige Mittelständler vom Standort in Leuna müssen Einbußen im zweistelligen Prozentbereich verkraften. Einige Firmen produzieren weniger und bauen Lagerbestände ab.
Die Kaufkraft im Saalekreis kann sich dagegen sehen lassen. Sie liegt mit 16 669 Euro je Einwohner über der von Halle (15 549) und dem landesweiten Schnitt.
Auch die Entwicklung
auf dem Arbeitsmarkt verläuft derzeit noch positiv: Die Zahl
der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse ist im Saalekreis auf 73 300 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Arbeitslosenquote um fast zwei Prozent auf nunmehr 11,4 Prozent. Allerdings ziehen auch hier dunkle Wolken auf: Kurzarbeit ist auf
dem Vormarsch. Allein im Oktober wurde für fünf mal mehr Mitarbeiter Kurzarbeit beantragt als 2007. Betroffen sind nach Angaben der Arbeitsagentur Branchen wie Recycling, Autozulieferer und Chemie.