Der Halle-Tokio-Test Der Halle-Tokio-Test: Verwunderung in der Uni-Bibliothek

Halle (Saale) - Wo verbringen Studenten die meiste Zeit? Nein, nicht im Wirtshaus. Die Bibliothek ist natürlich der Ort, an dem sich Studenten von jeher einen Großteil des Tages aufhalten - wenn sie nicht gerade im Hörsaal einer Vorlesung lauschen oder im Seminar mit Kommilitonen oder dem Prof diskutieren. Das ist vermutlich an jeder Universität oder Hochschule dieser Welt so. Und damit eben auch in Tokio oder in Halle. Dass es aber dennoch Unterschiede gibt, hat Yukiko Sato im Selbstversuch herausgefunden.
Die junge Japanerin, derzeit Praktikantin bei der Mitteldeutschen Zeitung, ist seit September des vergangenen Jahres als Austauschstudentin an der halleschen Martin-Luther-Universität eingeschrieben - und hätte an der hiesigen Bibliothek beinahe einen verhängnisvollen Fehler begangen. „Ich wäre doch fast mit meiner Tasche in den Lesesaal gegangen“, so die Studentin aus Tokio. Zu ihrer Verwunderung müssen an der halleschen Uni die Taschen in der Bibliothek grundsätzlich eingeschlossen werden. „In Tokio kann dagegen jeder mit Rucksack oder Tasche in den Lesesaal“, weiß Yukiko. Ob es in ihrer Heimatstadt mehr geklaute Bücher gibt als hier - darüber kann Yukiko allerdings keine Auskunft geben. (mz/kpa)
