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Der Giebichenstein erwacht Der Giebichenstein erwacht: Mit diesen Veranstaltungen soll die Burg aufleben

Von Katja Pausch 04.04.2018, 12:16
Die Giebichenstein erwacht aus der Vogelperspektive: Links ist die recht gut erhaltene Unterburg zu sehen, mittig die Oberburg mit Wohnturm.
Die Giebichenstein erwacht aus der Vogelperspektive: Links ist die recht gut erhaltene Unterburg zu sehen, mittig die Oberburg mit Wohnturm. Holger John

Halle (Saale) - Auf der Oberburg Giebichenstein wird es mit dem Einzug des Frühlings wieder lebendig. Haben zum Osterfest eben noch die Ritter zum „Sturm auf die Burg“ geblasen und trotz Kälte und Regen rund 750 Besucher auf die Burg gelockt, erwacht der altehrwürdige Giebichenstein nun endgültig aus dem Winterschlaf. „Erobern Sie die Burg“, werden die Hallenser und ihre Gäste aufgefordert, in der neuen Saison dem geschichtsträchtigen Areal einen oder vielleicht auch mehrere Besuche abzustatten.

Das Jahresprogramm, herausgegeben vom Stadtmuseum als „Burgherren“ und Betreiber der Burg Giebichenstein, hält auch 2018 eine Reihe von interessanten Veranstaltungen bereit. So wird es wieder die beliebten Familiennachmittage zu verschiedenen Themen geben - mit einer Neuerung: „Die Veranstaltungen für Familien können jetzt ohne Voranmeldung besucht werden“, so Stadtmuseumschefin Jane Unger. Außerdem entfalle die bisherige Verpflichtung, zu einer festen Uhrzeit zu erscheinen, was viele Familien als Erleichterung empfänden, so Unger.

Themen der Familiennachmittage auf der Burg Giebichenstein

Themen der Familiennachmittage, die in gleicher Weise auch für Schulklassen oder Kindergeburtstage angeboten werden, sind typische „Burggeschichten“: Was gehört zu einem echten Ritter? Womit spielten Kinder im Mittelalter? Wie baue ich einen richtigen Bogen? Auch den Themen Zinnfiguren oder auch Salben, Seifen und Düften widmet sich ein Nachmittag samt Mitmach-Angebot.

Erstmals erwähnt wurde die Burg in einer Schenkungsurkunde von König Otto I. im Jahr 961. Von der dort bezeichneten „Alten Burg“ ist nichts erhalten geblieben, denn die Burgherren - die Magdeburger Erzbischöfe- ließen im 12. Jahrhundert die jetzige Burg errichten. Während die Unterburg - heute Sitz der Kunsthochschule - erhalten blieb, ist die Oberburg seit dem Dreißigjährigen Krieg Ruine, die in den 90ern restauriert wurde.

Die Burgruine bietet darüber hinaus auch wieder für viele weitere, bereits bekannte Veranstaltungen Raum. So wird vom 3. bis zum 18. August zu den beliebten Filmnächten geladen - in diesem Jahr stehen mit „Spur der Steine“, „Der geteilte Himmel“ und der „Legende von Paul und Paula“ Klassiker des DDR-Films auf dem Programm, über das per Voting vom Publikum selbst entschieden wird. Picknick unter Sternen, Exkursionen im Rahmen der Händelfestspiele, das inzwischen 14. Literatur-Picknick der Stadtbibliothek und das alljährliche Sommertheater dürfen ebenfalls nicht fehlen.

Burg Giebichenstein wird Kapitel im zweiten Teil der Dauerausstellung im Stadtmuseum gewidmet

Die Schaustelle wird vom 18. bis 29. Juli „Metamorphosen“ nach Ovid präsentieren. Und natürlich wird zu den klassischen, thematischen Führungen jeweils sonntags auf die Oberburg geladen. Diese widmen sich der Burg als „Grenzsitz und Herrschaftssitz“ beziehungsweise dem Dichterparadies der Frühromantik rund um den Giebichenstein.

Der indes zählt bekanntlich mit dem Roten Turm, den Halloren und dem Esel, der auf Rosen geht, zu den Wahrzeichen der Stadt Halle, und daher wird der Burg Giebichenstein auch ein Kapitel im zweiten Teil der Dauerausstellung im Stadtmuseum gewidmet. Am 27. April wird diese eröffnet. Dann wird im Stadtmuseum auch ein bisher nicht öffentlich gezeigtes Ölgemälde von Otto Dix dauerhaft zu sehen sein. Es zeigt die Oberburg Giebichenstein im Jahre 1911 aus einer besonderen Perspektive: von der Eichendorffbank aus gesehen.

››Das Programm der Burg im Internet unter www.stadtmuseum.de(mz)