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Demografischer Wandel Demografischer Wandel: GWG "Eigene Scholle" erhält Preis für Wohnprojekt

Von heidi jürgens 24.02.2014, 10:00
Vier Häuser mit 44 Wohnungen hat die GWG „Eigene Scholle“ 2010 am Rockendorfer Weg gebaut. Jetzt hat die Genossenschaft dafür den Deutschen Bauherrenpreis erhalten.
Vier Häuser mit 44 Wohnungen hat die GWG „Eigene Scholle“ 2010 am Rockendorfer Weg gebaut. Jetzt hat die Genossenschaft dafür den Deutschen Bauherrenpreis erhalten. thomas Meinicke Lizenz

Halle (Saale)/MZ - Dass sie eine ausgezeichnete Wohnung hat - darüber ist sich Barbara Adler durchaus bewusst. Denn seit sie vor drei Jahren in den Rockendorfer Weg 102a gezogen ist, in eines vom vier neuen Mehrgenerationen-Häusern, die die GWG „Eigene Scholle“ hier gebaut hat, hat sie das nie bereut. „Die Wohnung ist toll, das Umfeld stimmt, die Leute hier im Haus passen gut zusammen - ausgezeichnet geht es mir hier“, sagt sie. Dass die Genossenschaft gerade für diese Neubauten im Süden der Stadt mit einem Preis ausgezeichnet wurde - dem „Deutschen Bauherrenpreis für Neubauten“ (siehe nebenstehend „Preis seit 1986“) -, das findet sie „verdient“.

Projekt Mehrgenerationswohnen

Erfahren hat sie es aber nicht vom Vermieter, sondern durch die Zeitung. Warum? „Vor der Verleihung sollte Stillschweigen bewahrt werden, das haben diejenigen, die den Preis vergeben, so gewollt“, sagt Genossenschafts-Geschäftsführer Volker Enders. Aber er verspricht: „Die Mieter werden natürlich noch informiert.“ Auch die Bronze-Skulptur, Symbol für den Preis, an dem kein Geld „hängt“, sondern „Ehre und Anerkennung“, wie Enders sagt, soll an einem der Häuser angebracht werden.

Und was ist nun das Besondere an den Neubauten, das die Juroren prämiert haben? „Unser Projekt Mehrgenerationswohnen“, sagt Enders. Im Blick auf den demografischen Wandel habe die „Eigene Scholle“ überlegt, welche Wohnform bei Senioren, aber auch Jüngeren ankommen könnte. Zur Diskussion hätten betreutes Wohnen und auch eine Seniorenresidenz gestanden - entschieden habe man dann aber anders: Ähnlich früheren Gegebenheiten auf Dörfern habe man anbieten wollen, Alt und Jung nahe, aber nicht zu dicht beieinander Wohnungen anzubieten.

Vier barrierefrei Häuser entstanden

Gut ausgestattet, barrierefrei, in schönem Umfeld - und das Projekt dann am Rockendorfer Weg umgesetzt mit den vier Häusern. Auf einem Grundstück, das der Genossenschaft schon gehörte und auf dem sich zuvor Mietergärten der an der Straße stehenden Häuser Rockendorfer Weg 102 bis 110 der GWG befunden hatten, die aber teilweise nicht mehr gut gepflegt waren. Nach der Rekonstruktion der vorderen Häuser im Jahr 2008 wurde das Projekt Neubau einschließlich einer Tiefgarage im Jahr 2010 umgesetzt. Die Pläne waren zuvor schon bei öffentlichen Veranstaltungen auf großes Interesse potenzieller Mieter gestoßen. Und selbst aus der angrenzenden Kleingartenanlage, wo es zunächst viele Bedenken gegeben hatte, sind mittlerweile einige Gartenfreunde zu Mietern in den Neubauten geworden, zwischen denen es viel Grün und auch Spielmöglichkeiten für Kinder gibt.

Insgesamt sind 44 Zwei- und Dreiraumwohnungen von 54 bis zu 98 Quadratmetern Größe entstanden, alle mit Balkon oder Terrasse. Der Bedarf ist aber größer, das zeigen Nachfragen, so Enders. Langfristig gebe es auch weitere Projekte, doch: „Die sind noch nicht spruchreif“, sagt er.