Demenz Demenz: Ehrenamtliche entlasten Angehörige

Halle/MZ - Ab Juli wird vom Malteser Hilfsdienst für Halle und den Saalekreis ein freiwilliger Besuchsdienst angeboten, der Angehörige von Demenzerkrankten entlasten soll. Wie dieser aussehen soll, hat unsere Mitarbeiterin Silvia Zöller die Projektkoordinatorin bei den Maltesern, Monika Hartling, gefragt.
Wie können Freiwillige denn überhaupt Angehörigen von Demenzkranken helfen?
Hartling: Indem sie maximal vier Stunden pro Woche den demenzkranken Menschen betreuen und sich auf die Person einlassen. Es geht hierbei nicht um Pflege, sondern vor allem um Gespräche. Viele Betroffene wünschen sich, über ihre eigenen Biografie zu sprechen und zum Beispiel einen Familienstammbaum zu entwickeln. Andere möchten dagegen zum Beispiel gerne einkaufen gehen oder kochen und freuen sich über Hilfe dabei. In dieser Zeit können die Angehörigen dann beispielsweise eigene anstehende Termine erledigen.
Mit Demenzkranken umzugehen, ist nicht leicht. Wie werden die Ehrenamtlichen darauf vorbereitet?
Hartling: Die Freiwilligen erhalten in einer Weiterbildung über 40 Stunden Informationen zur Demenzerkrankung und erfahren, was sie beachten müssen und wie sie mit den Menschen umgehen können.
Mehr Infos für interessierte Freiwillige und Angehörige von Demenzerkrankten gibt es unter der Telefonnummer 0345/27 98 06 60.
Wer ist für diesen Dienst geeignet?
Hartling: Grundsätzlich jeder, der Einfühlungsvermögen, Offenheit und Freude an der Arbeit mit Menschen mitbringt. Ideal ist es, wenn die Freiwilligen schon Erfahrung mit der Betreuung älterer Menschen haben. Die Interessenten sollten auf alle Fälle über 18 Jahre alt sein.
Und wer bezahlt das?
Hartling: Der Besuchsdienst kostet nichts für Menschen mit Demenz und deren Angehörige. Denn bezahlt wird dies unabhängig von der Pflegestufe von den Pflegekassen. Und auch die Ehrenamtlichen erhalten eine kleine Aufwandsentschädigung, deren Höhe sich jedoch nach der Höhe der Pflegestufe des Betreuten richtet.