Das Zeug zum Sommerhit Das Zeug zum Sommerhit: Hallenser veröffentlicht seinen ersten Song

Halle (Saale) - Wow! Wie viel er für dieses Video wohl ausgegeben hat, in welchem Mittelmeerhafen es aufgenommen wurde, wie hoch die Gage der Schauspieler wohl war und die Vorbereitung für die Aufnahme gedauert hat. Wenn Maximilian Lorenz, 24 Jahre alt und Student aus Halle, auf sein erstes Musikvideo angesprochen wird, muss er schmunzeln.
Fast 15.000 Klicks hat „Daydream“, so der Titel seines Debüt-Hits, in dessen Video er auf einem Luxus-Segelboot mit einer Gitarre in der Hand und umgeben von schönen Frauen der Sonne entgegen fährt, schon generiert. Und das in gerade einmal zwei Wochen. Aber die Video-Produktion, die war einfacher, als sich so mancher vorstellt.
„Wir haben in Bitterfeld an der Goitzsche gedreht."
„Wir haben in Bitterfeld an der Goitzsche gedreht. Alle Leute, die dort vorkommen, sind Bekannte von mir und der Kameramann ist ein Videograph, den wir kannten“, erzählt der Hallenser, der als „Laurent“ auftritt. „Das Video haben wir an einem Tag gedreht. Wir hatten ein ziemlich knappes Zeit- und Geldbudget.“ Dass so viele Menschen, die den Clip gesehen haben, trotzdem begeistert sind, freut ihn umso mehr.
Normalerweise ist Lorenz nicht auf Segelbooten, sondern entweder in der Uni-Bibliothek, mit seiner Gitarre auf dem August-Bebel-Platz oder an der Seite seines Gitarrenlehrers in den Bars der Saalestadt zu finden. Der 24-Jährige ist Hobbymusiker, nicht mehr, aber auch nicht weniger. „Ich habe schon als kleiner Junge Lieder aus dem Autoradio nachgesungen. Meine Eltern haben mich unterstützt, ich war im Stadtsingechor und musste Klavier lernen“, erzählt er.
Auch klassischer Musik und Hip-Hop kann er etwas abgewinnen
„Aber wie das so ist, wenn man etwas muss - ich habe mit dem Klavier irgendwann aufgehört.“ Das sollte aber nicht das Ende seiner musikalischen Karriere sein. Lorenz begann später wieder zu singen und lernte Gitarrespielen, um unabhängiger von einer musikalischen Begleitung zu sein. Singer-Songwriter wie Ed Sheeran, James Arthur, vor allem aber die Beatles sind seine Vorbilder. Aber auch klassischer Musik und Hip-Hop kann er etwas abgewinnen.
Irgendwann begann der Student des Faches „Management natürlicher Ressourcen“ damit, eigene Songs zu schreiben. Wenn ihm Gedanken zu neuen Texten kommen, schreibt er sich diese sofort ins Handy.
Botschaft an andere Hobby-Künstler
„Andersherum entstehen Melodien, wenn ich mit meiner Gitarre herumklimpere und später bringe ich beides zusammen.“ Daraus entstehen Songs wie „Daydream“ und andere Lieder, die er mit dem halleschen Produzenten Uwe Nickolaus aufgenommen hat. Auch sie will er bald veröffentlichen - nach einem letzten Feinschliff.
Maximilian Lorenz freut sich über die vielen Klicks auf Youtube, „aber das ist gar nicht mal mein Ziel, ich hatte da keine Erwartung“, sagt er. Viel wichtiger sei ihm eine Botschaft an andere Hobby-Künstler, ob Maler, Musiker oder was auch immer in mittelgroßen Städten wie Halle: „Man muss nicht aus New York oder anderen Metropolen kommen, um etwas auf die Beine zu stellen. Man muss sich nur trauen, etwas auszuprobieren.“ (mz)