Das Thalia lebt Das Thalia lebt: Regisseurin leitet die Theatertage für Schulen

Halle (Saale) - Vor den Schulferien gibt es ein Kostümfest. Das Mädchen Netti geht als Einhorn - kein allzu gutes Omen, schließlich ist das Einhorn ja eins jener Tiere, die es sonst nicht wirklich gibt. Und auch das Schulmädchen, das sich so kostümiert, ist gerade zu einer Art Unperson geworden, denn seine Mitschüler haben es zu einem Mobbingopfer auserkoren - mit Cybermobbing, genauer gesagt.
„Alle außer das Einhorn“ lautet der Titel eines Theaterstücks der Autorin Kirsten Fuchs, das auch in Halle im Neuen Theater gespielt wird (Alter ab elf Jahren) - als Bestandteil des Kinder- und Jugendprogramms, das hier weiterhin unter der Flagge „Thalia“ präsentiert wird. Und genau unter dieser Flagge findet von Montag bis Freitag nun erstmals eine Reihe statt, die sich „Theatertage für Schulen“ nennt: Auch ein Zeichen dafür, dass das gute alte hallesche Thalia noch lebt.
Schul-Theatertage: 22 Vorstellungen und auf vier Bühnen in Halle
Und wie? Verantwortlich dafür ist unter anderem die Regisseurin und Schauspielerin Katharina Brankatschk. Seit es vor fünf Jahren in Neustadt das Industriegebietsprojekt gab, ist in Halle - und nun im NT als Hausregisseurin und als Verantwortliche für das Thalia-Programm engagiert.
Und sie hat als solche etliche der zwölf Inszenierungen verantwortet, die nun an fünf Tagen in 22 Vorstellungen und auf vier Bühnen in Halle zu sehen sind: „Wir wollten die Stücke mal alle in einer Woche bündeln“, erklärt die Theaterfrau - was durchaus auch mit Effektivitätserwägungen zu tun habe.
Schul-Theatertage in Halle: Ein bisschen Festivalatmosphäre
Doch ein bisschen Festivalatmosphäre mit Workshops, mit Vor- und Nachgesprächen und der Chance zu Begegnungen solle es auch geben. Die Stücke, um die es geht, sind aber samt und sonders solche, die Impulse fürs Leben und den Schulunterricht zu geben im Stande sind: Für Kinder, die Lehrer - und nicht zuletzt diesmal auch für die Eltern.
Die sollen, um mit ihren Kindern thematisch auf Augenhöhe zu kommen und mitdiskutieren zu können, nächste Woche die Gelegenheit haben, einige der Stücke in einer Abendvorstellung zu sehen. So zum Beispiel auch die so heikle Cybermobbing-Geschichte um das „Einhorn“, die am Montag ab 18 Uhr im Puschkinhaus in der Kardinal-Albrecht-Straße gezeigt wird.
››Das ganze Programm der Schultheatertage siehe im Internet: www.buehnen-halle.de/thalia (mz)