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Damen-Basketball Damen-Basketball Halle Lions: Coup mit Restrisiko

Von Christoph Karpe 30.05.2017, 21:11
Monique Smalls (l.) gastierte im Oktober mit den Saarlouis Royals in Halle und spielte unter anderem gegen ihre Vorgängerin Janee Thompson (r.).
Monique Smalls (l.) gastierte im Oktober mit den Saarlouis Royals in Halle und spielte unter anderem gegen ihre Vorgängerin Janee Thompson (r.). Eckehard Schulz

Halle (Saale) - Die Vorstellungen von René Spandauw sind klar, die Erwartungen hoch: „Sie soll die Spielerin werden, die das Team im Spiel, im Training, aber auch abseits des Feldes führt“, ließ der Trainer der SV Halle Lions via Homepage des Basketball-Bundesligisten wissen.

Der Vorschusslorbeer gebührte Monique Smalls. Die 25-jährige US-Amerikanerin ist der erste Zugang der Lions für die kommende Saison - und womöglich als neue Regisseurin die bald wichtigste Spielerin des Klubs.

Geht es nach den Meriten des nur 1,68 Meter großen Wirbelwindes, ist den Lions tatsächlich ein Coup gelungen. Allerdings einer, der ein gewisses Restrisiko birgt. Nicht von ungefähr kündigte Geschäftsführerin Cornelia Demuth nämlich an: „Sie wird nach ihrer Ankunft im August, wie andere Spielerinnen, unseren Medizincheck absolvieren.“

Und Teamarzt Rüdiger Neef wird bei Smalls ganz genau hinschauen. Schließlich ist ihre Krankenakte recht dick. In der letzten Saison bestritt sie nur neun Spiele für die Saarlouis Royals. Mit tollen Statistiken. Sie führte Spandauws Ex-Klub von Sieg zu Sieg und machte im Schnitt zwölf Punkte pro Spiel. Dann aber streikte der Rücken. Monique Smalls musste sich einer Bandscheiben-Operation im Halswirbel-Bereich unterziehen und kehrte nicht mehr zurück.

Saarlouis löste im Februar den Vertrag auf. „Wir hatten zunächst Bedenken, haben uns jedoch vom damals behandelnden Arzt bestätigen lassen, dass die Behandlung reibungslos verlief und sie wieder hundertprozentig einsatzfähig ist“, so Demuth.

Doch es waren nicht die ersten Probleme von Smalls. 2014 kam sie nach Göttingen in die zweite Liga, wurde beste Scorerin der Nord-Staffel und MVP der Saison. 2015 hatte sie einen Vertrag bei Erstligist Rotenburg unterschrieben - und sagte wegen einer Knie-OP ab: Knorpel lädiert, Meniskusschaden. Sie blieb in Göttingen und folgte dann ihrem Coach Hermann Paar nach Saarlouis. Bleibt sie in Halle verletzungsfrei? Das ist die Frage.

Übrigens: 2015 holten die Lions Sasha Tarasava nach einer Kreuzband-OP. Das Experiment ging bekanntermaßen gut aus. (mz)