Corona-Regelungen und die Folgen Corona-Regelungen und die Folgen: Was wird aus Halles Olympia-Kandidaten?
Halle (Saale) - Wer darf noch wo spielen und trainieren? Bleiben die Olympiastützpunkte geöffnet? Am Tag nach den folgenschweren Corona-Beschlüssen der Politik herrschte in Sportdeutschland große Verunsicherung. Der vierwöchige Lockdown im November stellt Sportler, Vereine und Verbände vor gewaltige Probleme, die ohnehin schon angespannte Situation wird an Schärfe zunehmen.
Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), vollzog einen Gefühlsspagat. Einerseits wolle er die Beschlüsse solidarisch mittragen, das falle andererseits aber nicht leicht, „weil sich die bereits sichtbaren und die für viele noch unsichtbaren Corona-Schäden in Sportdeutschland durch diese pauschale Maßnahme der Politik nochmals deutlich verstärken“.
Corona: Vereine sollen finanzielle Hilfe bekommen
Entscheidend für Hörmann ist nun der angekündigte Rettungsschirm des Bundes, der den betroffenen Bereichen der Gesellschaft zehn Milliarden Euro zur Verfügung stellen wird. Er fordert „im Bereich der angekündigten Nothilfen, dass der Sport in seiner ganzen Vielfalt unproblematisch daran teilhaben kann“.
Was auch für die Klubs und Verbände in Sachsen-Anhalt gilt. Aber die stellen sich zunächst die Frage: Was passiert ab sofort?
Die Ligen unter dem Dach des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV) werden an diesem Wochenende noch einmal Punktspiele austragen. Wilfried Riemer, Spielleiter der Regionalliga Nordost, sagte dem MDR: „Wir werden nächste Woche eine Videokonferenz mit den Vereinen machen und danach sehen wir weiter.“ Klar ist aber: Die Regionalligen gelten laut Statuten als Amateurligen. Spiele im November wird es nicht geben.
Auch in der Fußballoberliga wird am Wochenende noch gekickt. „Ist ja nicht verboten“, sagte Holger Fuchs, Geschäftsführer des NOFV, der MZ. Dann ist Schluss. Wann die Novemberspiele nachgeholt werden, soll nächste Woche mit den Vereinen diskutiert werden. „Es wird auf englische Wochen hinauslaufen“, sagte Fuchs. „Bei den Wochenenden haben wir kaum noch Spielraum.“ Ein Abbruch der Saison ist kein Thema beim NOFV.
Sachsen-Anhalt: Basketball-Verband setzt Spielbetrieb aus
Der Fußball-Landesverband (FSA) konferierte am Donnerstagabend mit den Präsidenten der einzelnen Kreisverbände. Danach stand fest: Schon an diesem Wochenende wird auf Landesebene nicht mehr gespielt. Der Fußballstopp gilt offiziell erstmal bis Ende November. Vermutlich werden 2020 aber gar keine Spiele mehr ausgetragen, weil der FSA nach dem Lockdown erst Mannschaftstraining ermöglichen will. Eine Idee, um die ausgefallenen Spiele nachzuholen: Die Winterpause wird verkürzt. Auf Landesebene sollte bisher bis Mitte Februar pausiert werden.
Der Basketball-Verband des Landes hat beschlossen, den Spielbetrieb „bis auf Weiteres auszusetzen. Alle Spiele werden deshalb zunächst bis Ende November abgesetzt“, hieße es in einer Mitteilung. „Wann und in welcher Form der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden kann, wird der Vorstand gemeinsam mit den Vereinen in der kommenden Wochen entscheiden.“
Olympia-Athleten aus Halle weiter im Unklaren
Die Handballer pausieren erst ab Montag. Das teilte der Fachverband am Donnerstag mit. Die für den Monat angesetzten Spiele werden nach Möglichkeit neu angesetzt. Abhängig von den politischen Vorgaben, soll der Spielbetrieb jedoch wieder aufgenommen und nach Möglichkeit auch zu Ende geführt werden.
Offiziell noch nicht geklärt ist, was mit den Top-Athleten des Landes passiert. „Stand jetzt dürfen auch die ab Montag nicht mehr trainieren, so ist die Rechtslage“, sagte der Hauptgeschäftsführer des SV Halle, Ingo Michalak, der MZ. Beim Olympiastützpunkt arbeitet man darauf hin, wie im Frühjahr Ausnahmegenehmigungen für Kadersportler zu erwirken. (mz/sid)