Chemieunfälle in Halle Achtung! Großer Gefahrguteinsatz im Nanotechnikum in Heide-Süd – Zwei Verletzte
Im Stadtteil Heide-Süd in Halle ist es zu zwei Chemieunfällen gekommen. Nach vorliegenden Informationen waren im Nanotechnikum mindestens 60 Liter Ammoniak ausgetreten.

Halle (Saale). – Am Weinbergcampus in Heide-Süd hat es am Mittwochmittag zwei Chemieunfälle gegeben. Während die Feuerwehr mit Spezialkräften im Nanotechnikum der Firma Wacker Biotech im Einsatz war, kam der nächste Alarm aus dem etwa 500 Meter entfernten Leibnitz-Institut für Pflanzenbiochemie.
Ein Zusammenhang zwischen beiden Vorfällen besteht nach MZ-Informationen jedoch nicht.

Feuerwehr beendet Einsatz im Pflanzenbiochemie Zentrum
Laut Angaben des Feuerwehreinsatzleiters sei bei Wacker in der Heinrich-Damerow-Straße am späten Vormittag eine größere Menge Ammoniak ausgelaufen. Zunächst war von rund 60 Litern die Rede gewesen, doch letztendlich habe sich herausgestellt, dass es nur 25 Liter gewesen seien.
Dennoch – laut Feuerwehr wurden zwei Personen verletzt und weite Teile des Firmengebäudes wurden evakuiert.

Zur Schwere der jeweiligen Verletzungen ist nichts bekannt, beide Personen sollen zudem bei ihrer Arbeit Schutzkleidung getragen haben. Eine Person wurde ambulant behandelt, die andere in ein Krankenhaus gebracht. Wie genau es zu dem Unfall kam, ist unklar.
Die Feuerwehr war mit Spezialeinheiten aus mehreren Wehren angerückt. In gelben Ganzkörperschutzanzügen wurde das ausgelaufene Ammoniak gebunden. Anschließend wurde gemessen, wie hoch die Schadstoffkonzentration im Gebäude ist. Eine Gefahr für die Bevölkerung habe aber zu keiner Zeit bestanden, hieß es.

Gefahrgut wird im Nanotechnikum der Uni Halle wird gesichert
Der zweite Alarm aus dem Leibnitz-Institut im Weinbergweg stellte sich als ungefährlich heraus. Zwar sei ebenfalls eine gefährliche Flüssigkeit ausgetreten, die Feuerwehr musste aber nicht eingreifen. Am frühen Nachmittag waren beide Einsätze beendet.

Wacker ist laut eigenen Angaben ein weltweit agierendes Pharma-Unternehmen, das unter anderem an Biotechnologie forscht. 2024 wurde am Standort Halle ein neues Kompetenzzentrum für mRNA-basierte Wirkstoffe in Betrieb genommen.
Im 1992 gegründeten Leibnitz-Institut wird unter anderem interdisziplinär an pflanzlichen und pilzlichen Naturstoffen und Hormonen geforscht.