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Charlotten-Center in Halle Charlotten-Center in Halle: Einkaufszentrum verkauft

Von Michael Tempel 03.07.2015, 19:07
Hat einen neuen Eigentümer: das Charlotten-Center
Hat einen neuen Eigentümer: das Charlotten-Center bnp paribas real estate Lizenz

Halle (Saale) - Nach Jahren zunehmenden Leerstands hat das Charlotten-Center in Halle, in dem das Cinemaxx-Kino eingemietet ist, jetzt erstmals den Eigentümer gewechselt: Wie das Makler-Unternehmen BNP Paribas Real Estate mitteilte, ist der Verkauf vor wenigen Tagen vertraglich fixiert worden. Der neue Eigentümer will nach MZ-Informationen das Objekt durch Investitionen und Gewinnung weiterer Mieter zu neuer Blüte bringen.

Nach Angaben der Firma Curator r.e.m. AG, die das Management im Charlotten-Center übernommen hat, handelt es sich bei dem neuen Besitzer um eine eigens für das Center gegründete Objektgesellschaft. Hinter dieser stehe ein deutscher Investor, der sich auf derartige Center in Ostdeutschland spezialisiert habe und der bereits Objekte in Leipzig, Jena, Dresden, Berlin und Magdeburg unterhält. Verkauft worden sei das Charlotten-Center von einer deutschen Fondsgesellschaft, der der Komplex seit seiner Fertigstellung 1995 gehört habe. Namen wollte Uwe Völkel von der Leipziger Curator-Niederlassung auf Nachfrage nicht nennen - ebenso wenig einen Verkaufspreis.

Verluste eingefahren

Das Charlotten-Center hat dem Vernehmen nach in den vergangenen Jahren Verluste eingefahren. Nur unweit des ebenfalls unter mangelnder Kundenfrequenz leidenden oberen Boulevards gelegen, hatte der Komplex schon kurz nach seiner Eröffnung die Erwartungen an ein Shoppingcenter nicht mehr erfüllt. Die Auslastung der insgesamt 21 500 Quadratmeter umfassenden Mietfläche liegt nach BNP-Angaben aktuell bei rund 80 Prozent. Die verfügbaren etwa 35 Büroeinheiten sind größtenteils vermietet. So nutzen die Deutsche Bahn AG und der Callcenter-Betreiber Simon & Focken große Teile der Büroflächen. In den etwa 20 Ladengeschäften im Erd- sowie im Untergeschoss grassiert dagegen seit langem der Leerstand. Vor diesem Hintergrund waren im vergangenen Jahr Spekulationen laut geworden, Cinemaxx könnte seinen im Oktober 2015 auslaufenden Mietvertrag nicht verlängern. Doch Ende 2014 teilte der Kinobetreiber mit, doch weitere fünf Jahre in der „Charlotte“ bleiben zu wollen.

„Unser Auftraggeber ist gewillt zu investieren“, kündigte Völkel an. Konkrete Projekte, Zeitpläne und Summen stünden noch nicht fest. Doch seien eine Auffrischung der Fassaden und der Außenanlagen sowie ein neuer Zuschnitt der Ladengeschäfte denkbar. Erste Gespräche mit potenziellen neuen Mietern liefen bereits. „Dabei wollen wir uns nicht allein auf den Einzelhandel konzentrieren. Wichtig sind Ideen, die Besucherfrequenz bringen“, sagte Völkel weiter. Dabei kämen beispielsweise auch Nutzungen wie durch Kultureinrichtungen, Gastronomie und Gesundheitsdienstleistungen (Physiotherapie) in Frage. Diskotheken, wie sie bereits zwei Mal eingezogen waren, sind laut Völkel als neue Mieter ausgeschlossen.

Die Maklerfirma BNP Paribas Real Estate, die mit einem Ableger ebenfalls in Leipzig vertreten ist, hat mit der Vermittlung des prominenten Verkaufsgeschäfts ihren Anspruch untermauert, führender Dienstleister für Einzelhandelsimmobilien in Halles Innenstadt zu sein. Die Saalestadt gerät laut BNP-Makler André Heinrich in der Branche immer stärker in den Fokus. „Halle ist ein spannender, aufstrebender Markt mit viel Potenzial“, sagte Heinrich. (mz)