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„Zeichen für gute Architektur setzen“ Campus-Projekt der Burg Giebichenstein geht in die nächste Runde

Das Vorhaben der Burg, einen lange geplanten Neubau in der Seebener Straße zu errichten, nimmt Gestalt an. Es gibt einen Architektenwettbewerb.

Von Katja Pausch 17.05.2021, 11:00
Der Grundsteinlegung für den Campus-Neubau in der Seebener Straße folgt nun ein Architekturwettbewerb. Baustart ist voraussichtlich 2023.
Der Grundsteinlegung für den Campus-Neubau in der Seebener Straße folgt nun ein Architekturwettbewerb. Baustart ist voraussichtlich 2023. Foto: Günter Bauer

Halle (Saale) - Lange ist es her, dass auf dem bis dahin als wilde Parkfläche genutzten Areal in der Seebener Straße der Grundstein für einen neuen Campus der Kunsthochschule Burg Giebichenstein gelegt wurde. Nachdem dieser feierliche Akt im öffentlichen Bewusstsein schon fast in Vergessenheit geraten ist, kommt jetzt Bewegung in das Projekt. Und auch wenn für Außenstehende immer noch nichts Sichtbares auf dem freien Platz vis-à-vis der bekannten Druckerei Druck-Zuck und vom Objekt 5 wahrzunehmen ist – hochschulintern laufen die Vorbereitungen für den neuen Campus auf Hochtouren.

Bundesweite Interesse an Gestaltung des Campuses der Burg Giebichenstein

„Der Ende vergangenen Jahres ausgerufene Architektenwettbewerb zur Gestaltung des neuen Campus geht in seine zweite und letzte Phase“, so Burg-Rektor Dieter Hofmann. Teilgenommen hätten Architekturbüros aus Deutschland und ganz Europa, sowohl renommierte als auch ganz junge Büros hätten sich am Wettbewerb um die Ausschreibung für den neuen Campus beteiligt.

„Das weit über Deutschland hinausreichende Interesse zeigt uns erneut, welches Renommee unsere Hochschule im internationalen Maßstab hat“, so Hofmann. Neben dem hervorragenden Ruf der „Burg“ sei der Neubau des Campus’ als hochwertiges, zukunftstaugliches Atelier- und Werkstattgebäude auf einer Gesamtfläche von 3.320 Quadratmetern auch eine architektonische Herausforderung und eine attraktive Baumaßnahme, so der Rektor.

Ergebnis des Wettbewerbs für neuen Campus Mitte Oktober

Aus über 200 Bewerbungen sind laut Hofmann 80 ausgelost worden, die sich nun an dem zweiphasigen interdisziplinären Wettbewerb für den Neubau der Kunsthochschule Burg Giebichenstein beteiligen können. Bis Ende Mai werden diese Bewerbungen geprüft und anschließend bis zu 30 Architekturbüros für die folgende zweite Wettbewerbsphase ausgewählt.

„Mitte Oktober wird dann das Ergebnis des Wettbewerbs bekanntgegeben“, so Rektor Hofmann. Ende des Jahres solle die Vergabe stattfinden. Für März 2022 ist außerdem eine Wettbewerbsausstellung mit einigen Entwürfen geplant. An den neuen Campus für den Fachbereich Kunst, der den gegenüberliegenden historischen Campus in der Unterburg ergänzen wird, werden höchste gestalterische, energetische sowie Anforderungen an Barrierefreiheit gestellt, so Hofmann.

„Wir wollen auch ein Zeichen für gute Architektur setzen“

So sollen nicht nur Atelier- und Seminarräume, Mensa, Hochschulgalerie sowie ein Audio-Video-Studio und druckgrafische Werkstätten entstehen – der Bau müsse auch nachhaltige und ökologische Aspekte überzeugend berücksichtigen und solle städtebauliche Akzente setzen.

„Wir wollen auch ein Zeichen für gute Architektur setzen“, so Hofmann. Immerhin sei dies der Hochschule ja schon einmal mit dem 2015 eingeweihten Bibliotheksneubau am Neuwerk, der 2019 den Architekturpreis „Nike“ bekommen habe, gelungen. „Warum also nicht auch für den neuen Campus?“, so Hofmann, der mit dem Neubau, dessen Baukosten nach jetzigem Stand auf 23 Millionen Euro beziffert werden, durchaus „dem Bauhaus Konkurrenz“ machen wolle. Noch aber müssen sich Studierende und Lehrende, die in Ausweichobjekten wie dem Hermes-Gebäude arbeiten und lernen, etwas gedulden: Baubeginn für den Kunst-Campus ist 2023. (mz)