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Burggymnasium Wettin Burggymnasium Wettin: Rätselraten um Metallrad

Von Daniela Kainz 28.10.2001, 19:14

Wettin/MZ. - Christin Rinke hat ihn bereits hinter sich. Marie Becker aus Merseburg steht er noch bevor - der Weg zur Aufnahmeprüfung für den Kunstzweig am Burggymnasium in Wettin. Zum Tag der offenen Tür am vergangenen Sonnabend ging sie mit ihrer Mutter zunächst einmal auf Entdeckungstour durch die Unterrichtsräume.

In einem der mit Arbeiten der Kunstschüler ausgestatteten Zimmer traf sie auf jene Christin Rinke, die als Schülerin der elften Klasse zu den alten Hasen am Burggymnasium zählt. Schon vor Marie Becker wollten viele Besucher von ihr wissen, welche Voraussetzungen ein künftiger Kunstschüler mitbringen muss. Sie erzählte von ihren Erfahrungen. Und wenn es um konkrete Bewerbungstermine ging, verwies Christin auf die Aushänge in den Fluren. Kunsterzieherin Natalie Moritz konnte das ungebrochene Interesse bestätigen. So hätten sich auch zahlreiche Anrufer bei der Schulleitung über den Aufnahmemodus informiert.

Wie vielseitig der Kunstunterricht in Wettin gestaltet wird, ließen die ausgestellten Ergebnisse der Projektwoche erahnen. Fahnen mit abstrakten Kompositionen wehten vor dem Burgcafé. Mosaike aus Papier, Holz und Ton gefielen den Gästen genauso wie die Zeichnungen von sieben Schülern, die die Zuckerfabrik Könnern besucht hatten. Andere wiederum versuchten sich als Architekten und entwickelten ihre Entwürfe für die Gestaltung der Nord-Ost-Ecke des halleschen Marktplatzes.

Mitunter ratlose Gesichter konnte Kunstschülerin Christin Rinke in dem Ausstellungsraum entdecken, den sie betreute. Mit den abstrakten Objekten, die dort gezeigt wurden, wusste nicht jeder etwas anzufangen. "Sie können das Rad ruhig anfassen, es bewegt sich", ermunterte das junge Mädchen die Gäste. Und siehe da, ein metallener Klang erfüllte schließlich den Raum.

Einblicke in den Alltag am Gymnasium, an dem allein 120 Kunstschüler eingetragen sind, erhielten Neugierige auch beim Gang durch die restlichen Fachkabinette und Unterrichtsräume oder beim Studium der Schülerzeitung "Stuf - Stundenfüller". Robert Peterhänsel vom Zeitungsteam verkaufte die Erstausgabe ohne Mühe an die Gäste. "Wenn die Nachfrage anhält, müssen wir wohl für unsere Schüler am Montag noch Exemplare nachdrucken", meinte er.

Nicht entgangen sein dürfte Marie Becker bei ihrem Besuch in Wettin auch die Baustelle auf der Mittelburg. Im Mai wurde Richtfest für die neuen Mal- und Zeichenräume für den Kunstunterricht gefeiert. Ein 130 Quadratmeter großes Atelier - ausgestattet mit Töpferscheiben und Glasbrennofen - entsteht im Erdgeschoss. Auch zwei Klassenräume für jeweils 26 Schüler werden dort eingerichtet. Das Obergeschoss wird Platz für einen Präsentationsraum, eine Druckwerkstatt und ein Fotolabor bieten. Zum Jahreswechsel, so sieht es der Zeitplan vor, soll das Bauvorhaben verwirklicht sein.

In den neuen Ateliers könnte künftig auch die junge Merseburgerin arbeiten. Vorausgesetzt, sie entscheidet sich für eine Ausbildung am Burggymnasium. Und vorausgesetzt, sie nimmt die Hürden bei der Aufnahmeprüfung.