Bürgermeisterwahl für Finanzbeigeordneten Bürgermeisterwahl für Finanzbeigeordneten: Spannendes Rennen um die Kämmerei

Halle (Saale) - Die Wahl des Finanzbeigeordneten in der Stadtratssitzung am 30. Oktober wird spannend. Beide Kandidaten, Amtsinhaber Egbert Geier (SPD) und Herausforderer Thomas Merkel, werden von den Fraktionen unterstützt. Ein dritter Anwärter hat seine Bewerbung zurückgezogen. Für den Wahlsieg benötigt einer der Kandidaten die absolute Mehrheit im Stadtrat, also mindestens 29 Stimmen. Erreicht keiner das Ergebnis, genügt im zweiten Wahlgang die einfache Mehrheit der anwesenden Wahlberechtigten.
Kritik am Amtsinhaber
Hinter Geier stehen seine eigene Partei, die SPD-Fraktion, die Grünen und die Wählergruppe Hauptsache Halle. „Unsere Fraktion setzt auf Kontinuität und die bisher positive Erfahrung mit dem Finanzbeigeordneten“, sagt Andreas Wels, Fraktionsvorsitzender von Hauptsache Halle. Der 55-jährige Geier sitzt seit 14 Jahren auf dem Posten des Kämmerers. Bei einer Wiederwahl würde er seine dritte Amtszeit antreten.
Gegenwind bekommt Geier bisher von der CDU-Fraktion. Fraktionschef Andreas Scholtyssek hält ihn nicht für kompetent genug, um den großen Schuldenberg der Stadt abzubauen. Bei der Konsolidierung setze Geier keine herausragenden Impulse. „Wir wünschen uns nach 14 Jahren frischen Wind in der Kämmerei“, sagt Scholtyssek. Auch die Fraktion Mitbürger/Die Partei spricht sich mehrheitlich für einen Wechsel aus. „Beide Kandidaten haben sich bei uns in der Fraktion vorgestellt. Der Auftritt von Herrn Merkel war sehr überzeugend“, sagt Fraktionschef Tom Wolter. Kandidat Merkel ist Verwaltungsleiter am Fraunhofer Institut für Werkstoffmechanik und Anwalt für Arbeitsrecht in Halle.
Ergebnis ist völlig offen
Kein Votum gibt es bisher von der FDP, AfD und Linken. Bodo Meerheim, Fraktionschef der Linken, betonte, dass die Abstimmung geheim ist. Eine einfache Rechnung zeigt, dass es ein knappes Wahlergebnis geben könnte. Wenn Geier die Zustimmung von SPD, Grünen und Hauptsache Halle erhält, käme er auf 18 Stimmen. Mit CDU und Mitbürger/Die Partei hätte Merkel 16 Stimmen gesammelt. (mz)