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Bühnen Halle Bühnen Halle: Ambitioniertes Programm

Von CLAUDIA CRODEL 22.05.2014, 21:18
An der Oper wird unter anderem die „West Side Story“ gespielt.
An der Oper wird unter anderem die „West Side Story“ gespielt. Archiv/DPA Lizenz

halle (Saale)/MZ - Mit insgesamt 29 Neuproduktionen wartet die Theater Oper und Orchester GmbH Halle (TOOH) in der Spielzeit 2014/15 auf. Gestern wurden die Vorhaben der Öffentlichkeit präsentiert. Doch bevor die künstlerischen Leiter der einzelnen Sparten zu Wort kommen konnten, fasste TOOH-Geschäftsführer Rolf Stiska noch einmal die Situation zusammen, die durch die finanziellen Kürzungen seitens der Landesregierung, das Auslaufen der Haustarifverträge bis 2019 und durch die Tariferhöhungen auf die TOOH zukommen.

Insgesamt werde ein Loch von 6,5 Millionen Euro klaffen, so Stiska. Von den 532 Stellen gegenwärtig werden im kommenden Jahr 60 abgebaut. Im Jahr 2019 werden noch 419 übrig sein. Für die Spielzeit 2014/15 wurde ein Wirtschaftsplan aufgestellt, der nun dem Stadtrat vorgelegt werde.

Das vergangene Jahr indes sei eines der erfolgreichsten Jahre seit Bestehen der TOOH gewesen: 270 000 Besucher kamen, das sei das zweitbeste Ergebnis. „Wären die Händelfestspiele 2013 nicht abgesagt worden und hätten die Theater wegen der Flut keine Spielsperre gehabt, hätten wir ein noch besseres Ergebnis erzielt“, sagte Stiska.

West Side Story im Plan

Künstlerisch wird die TOOH in der kommenden Spielzeit wieder mit einem breitgefächerten Spektrum an Angeboten aufwarten. Die Oper hat - auch in Hinsicht auf die vielen geschichtlichen Jahrestage - vor allem Stücke und Komponisten ausgewählt, die dem Thema „Macht und Machtmissbrauch“ gerecht werden. Auftakt ist am 28. September mit der „West Side Story“ von Leonard Bernstein. „Wir haben uns für ein Jahr die Aufführungsrechte für dieses Musical sichern können“, sagte Opernchef Axel Köhler. Deshalb soll das Stück nach der Premiere so oft wie möglich gespielt werden. Im November wartet der Kinder- und Jugendchor der Oper mit der Inszenierung „Brundibár“ von Hans Krása auf, die der in Theresienstadt inhaftierte Komponist einst mit den dort eingekerkerten Kindern einstudiert hatte. Außerdem werden Strauss’ Oper „Arabella“, Verdis „La Forza del Destino“, Werner Henzes „Phedra“, die Operette „Ball im Savoy“ und Händels „Lucio Cornelio Silla“ zur Aufführung gebracht. Das Ballett Rossa bringt eine Neuauflage von Peter Tschaikowskis Klassiker „Schwanensee“ heraus und tanzt zu Händels „Messias“.

Das Neue Theater und das Thalia Theater zeigen in der Saison 2014/15 einmal mehr, wie eng die beiden Sparten zusammenarbeiten und voneinander profitieren. Das zeigt bereits der Auftakt am 27. September unter dem Motto „Stadt Land Krieg!“, der neben John Düffels Stück „Ödipus Stadt“ vier weitere Inszenierungen zu bieten hat. NT, Thalia und Schauspielstudio sind eingebunden. Außerdem werden unter anderem „Effi Briest“, Klaus Manns „Mephisto“ und „Don Quichotte“ auf die Bühne kommen.

Kooperation mit Theater Strahl

Bei den neuen Produktionen des Thalia Theaters sticht das Projekt „Industriegebietskinder“ heraus, das gemeinsam mit dem Theater Strahl Berlin und dem Kinder- und Jugendtheater Dortmund drei neue Stücke präsentiert. Und der legendäre Thalia-Fasching taucht ab in die Steinzeit.

Das Puppentheater widmet sich 2014/15 starken Frauen. „Madame Bovary“ von Flaubert zum Beispiel und „Dem Besuch der alten Dame“ von Dürrenmatt. Für die Rolle der alten Dame konnte Ursula Werner gewonnen werden.

Das Spielzeitheft erscheint Anfang Juli. Der Spielplan im Internet:

www.buehnen-halle.de