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Brückenspringen in Halle Brückenspringen in Halle: Wo sprangen die Halloren wirklich?

06.09.2016, 13:06
Hallorenspringen auf einem Gemälde von Peter Serré im Jahr 1748
Hallorenspringen auf einem Gemälde von Peter Serré im Jahr 1748 Stadtarchiv

Halle (Saale) - Mit dem spektakulären Springen von der Giebichensteinbrücke zum Laternenfest sei eine hunderte Jahre alte Tradition der Halloren wiederaufgenommen worden, hieß es kürzlich. MZ-Leser Horst Kriegel ließ diese Information stutzen. Eine hunderte Jahre alte Tradition? Aber eine richtige Brücke gibt es dort doch erst seit 1892. Das stimmt natürlich.

Die Halloren sprangen aber trotzdem, weiß Christian Schwela - allerdings von anderen Brücken. Schwela ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Halloren- und Salinemuseum. Die Saale schlängelte sich ja vor einigen hundert Jahren mit anderem Verlauf durch Halle - und einst gab es diverse Übergänge, die es heute nicht mehr gibt. So habe es beispielsweise an der Neuen Residenz eine Zugbrücke gegeben.

Gemälde als Beleg

Abgebildet ist sie auf diesem Gemälde, das zugleich Beleg für die Tradition des Brückenspringens ist. Angefertigt wurde es von Peter Serré im Jahr 1748. Wir sehen: die Residenz und vor allem eine gut gefüllte Saale. Gefüllt mit Halloren, die sich gegenseitig von Booten schubsen. Klar, das ist das Fischerstechen.

Leicht links von der Bildmitte hat Serré aber auch eine Figur gezeichnet, die gerade von der Brücke hüpft. „Das war halt schon damals eine klassische Mutprobe für junge, kraftstrotzende Männer“, sagt Stadtarchivar Ralf Jacob schmunzelnd. (mz)