Brandserie Brandserie: Flammen im Dachstuhl
Wallwitz/MZ. - Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres hat es am Donnerstag kurz nach Mitternacht im historischen Gutshof in der Saalkreis-Gemeinde Wallwitz gebrannt. Das Dach und die dritte Etage des leerstehenden Gebäudes fielen den Flammen zum Opfer. Verletzt wurde niemand. Feuerwehrleute aus Wallwitz, Niemberg, Morl, Sennewitz und Gutenberg bekämpften den Brand bis in die frühen Morgenstunden von außen und im Innern des Gebäudes. Angaben zur Höhe des entstandenen Schadens sowie zur Brandursache konnte die Polizei am Donnerstag noch nicht machen. Experten nahmen die Ermittlungen wegen des Verdachts der Brandstiftung auf.
Vor einem Jahr musste die Feuerwehr in dem Gebäude einen Großbrand löschen. Damals entgingen der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft (VWG) "Götschetal-Petersberg" sowie Geschäfte, die sich im Gutshof angesiedelt hatten, nur knapp größerem Schaden. "In dem Gebäude hat es nun schon vier Mal gebrannt", sagt die Bauamtsleiterin der VWG, Annemarid Farkasch. Feuerwehrmann Sven Schwalenberg aus Wallwitz habe das gestrige Feuer als erster gegen Mitternacht bemerkt, da er in direkter Nachbarschaft wohne. Für ihn sei es ohnehin auffällig, dass die Gemeinde und ihre nähere Umgebung immer wieder von Bränden heimgesucht werde. "Strohballen gehen in Flammen auf und Scheunen brennen ab", erklärt Schwalenberg. Auch Ödlandbrände seien keine Seltenheit. Bereits vor gut vier Jahren habe es auffällig oft im Wallwitzer Ortsteil Trebitz gebrannt, berichtet der Verwaltungsleiter der VWG, Bernd Roselt. Damals seien immer wieder ein Schweine- und ein Kuhstall der ehemaligen LPG Opfer von Brandstiftungen geworden.
Für die Einwohner der Gemeinde Wallwitz sind die Entwicklungen Besorgnis erregend: Geht ein Feuerteufel im Dorf um? Auch Elisabeth Hartmann macht sich Gedanken darüber, dass es so oft brennt. Die Rentnerin wollte gegen Mitternacht ins Bett gehen wollen, als sie die Feuerwehr-Sirene hörte. Beim Blick aus dem Fenster ihrer rund 200 Meter entfernten Wohnung, habe sie es lichterloh brennen sehen. "Vor kurzem hat schon eine leerstehende Wohnung gebrannt und jetzt das", sagt Elisabeth Hartmann. Sie befürchtet, dass es nicht das letzte Feuer gewesen sein könnte.
Um weiteren Bränden vorzubeugen, soll der Gutshof nun im Erdgeschoss zugemauert und unbegehbar gemacht werden.