Bouldern Bouldern: Neue Kletterattraktion amThüringer Bahnhof
Halle (Saale)/MZ. - Am Freitag eröffnet die IG-Klettern Halle / Löbejun eine neue Attraktion im halleschen Kletterpark am Thüringer Bahnhof. Die neue „Boulderkobra“ ist eine ganz besondere Kletterwand. Im Gegensatz zu den beiden bereits vorhandenen Wänden richtet diese sich direkt an die Fans des Boulderns. Dabei handelt es sich um eine Version des Kletterns, bei der die Wand nur auf Absprunghöhe und ohne Seil bestiegen wird.
Insgesamt zwei Jahre dauerte die Planungsphase. „Wir mussten viele Anträge stellen und natürlich auch das Geld besorgen“, sagt Benjamin Gerono. Der 32-Jährige klettert bereits seit zehn Jahren. Vor fünf Jahren kam das Bouldern dazu. Er selbst war Teil des Planungsteams. Gemeinsam mit fünf weiteren IG-Mitgliedern hat er sich um die Konzeption und Umsetzung des Projekts gekümmert. „Einen Monate hat dann der eigentliche Bau der Anlage gedauert“, sagt er. Dabei waren täglich zwei IG-Mitglieder auf der Baustelle vertreten und haben tatkräftig mit angepackt.
Trotz dieser Eigenleistung schlug die Boulderkobra mit 50.000 Euro zu Buche. „Geld, das wir zum einen vom Landessportbund erhalten haben und zur anderen Hälfte durch private Spenden“, so Gerono. Zum Bouldern selbst benötigt man dagegen nicht viel. „Da man nur maximal drei bis vier Meter hoch klettert reicht eine Matte zum Unterlegen, ein Paar Kletterschuhe und Chalk, also Kreide für die Finger, damit man beim Bouldern nicht abrutscht“, erklärt der 41-jährige Enrico Dudek, der ebenfalls Mitglied des Planungsteams ist.
Der neue Parcours ist dabei nicht nur für die IG-Mitglieder gedacht. „Die Boulderkobra ist 365 Tage im Jahr frei zugänglich. Jeder kann sie kostenlos nutzen und es hat eine Höhe, wo Kinder auch noch gefahrlos darauf spielen können“, sagt Gerono. Dabei sei dies eine gute Möglichkeit, um neue Fans an das Bouldern heranzuführen. „Ich denke, dass solche Lokalitäten wie die Boulderkobra ein guter Ort sind, damit Kinder und auch ältere Leute einmal herkommen können, um den Sport auszuprobieren“, sagt Dudek. Für viele sei das Bouldern am Anfang nur eine gute Vorbereitung auf das eigentliche Klettern gewesen. Dennoch habe es sich in den letzten Jahren als eigenständige Sportart innerhalb des Bergsteigens etabliert können.
Nach der langen Planungsphase und der anstrengenden Bauzeit freuen sich die Kletterer nun erstmal auf ihre Einweihungsfeier. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, am Freitag ab 17 Uhr zur Boulderkobra zu kommen und sich selbst an der Kletterwand auszuprobieren. Und übrigens: Der Name der neuen Attraktion kommt nicht von ungefähr. Sie ist tatsächlich einer Kobra nachempfunden und dementsprechend bemalt.