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Börsen-Crash an der Theke

Von Heidi Pohle 31.01.2007, 17:00

Halle/MZ. - Im Charlotten-Center wird es wieder lebendig. Nachdem die Groß-Disko "Tollhaus" Ende 2005 geschlossen wurde, gab es in der Freizeit-Einrichtung in der Nähe des Riebeckplatzes keine Möglichkeiten zum Tanzen und Musikhören. Das soll sich im Frühjahr ändern. Im April öffnet nicht nur eine Disko, sondern auch eine Bierbörse. Im September kommt der Dance-Club "Sugar" hinzu. Der Umbau auf 1 600 Quadratmetern läuft.

Die Dax-Bierbörse mit 36 Zapfhähnen befindet sich gegenüber vom Kino, wie Geschäftsführer Bernd Wressig erklärt. Volljährige Gäste können sich Bier und andere Getränke bestellen. Die Preise variieren und sind an zwei riesigen computergesteuerten Anzeigetafeln ablesbar: Je größer die Nachfrage, um so höher der Preis. Aber keine Sorge, beruhigt Wressig - es wird Börsen-Crashs wie den "schwarzen" Freitag geben, dazu Single-Flirt-Partys, Karaoke und ähnliches mehr. Eine alte Prediger-Kanzel aus England dient als DJ-Pult, das Publikum sitzt zum Teil auf Kirchenbänken. Geöffnet ist mittwochs bis samstags ab 19 Uhr.

Über ein Rolltor gelangt man ab 22 Uhr von der Bierbörse in die Diskothek "Pasha" mit angegliederter VIP-Lounge als Ruhezone für Cocktails, Café und Live-Musik. Die wird es ab und an auch in der Bierbörse geben. Hauptsächlich jedoch kommt die Musik aus der Konserve - in der Bierbörse deutsche Schlager, in der Disko internationale Hits. "Ich kann aus einem 30-köpfigen DJ-Pool wählen, die Diskjockeys kommen aus der Region, aber auch aus Amerika und England", so Wressig. Komplettieren will er die beiden Vergnügungs-Tempel mit dem "Sugar"-Danceclub. Dort verspricht er Musik der 80er Jahre und regelmäßig Go-Go-Tänze.

Bange, dass auch der dritte Versuch, im Charlotten-Center langfristig Erlebnis-Gastronomie anzusiedeln, fehlschlägt, hat Bernd Wressig nicht. Er ist von seinem Konzept überzeugt, da es in Braunschweig, Hannover, Hildesheim und Bielefeld seit Jahren "super läuft", wie er sagt. Der gebürtige Einbecker (bei Göttingen) und studierte Betriebswirt, der lange in der Werbebranche tätig war, setzt auf moderate Getränke-Preise. "Zudem nehmen wir keinen Eintritt." Zu essen gebe es allerdings außer Brezeln nichts; die anderen gastronomischen Einrichtungen im Haus - zum Beispiel ein Döner- sowie ein Baguette-Stand - reichten aus.

Wressig rechnet an einem Wochenend-Tag mit 1 500 Leuten. "In Hannover stehen die Gäste Schlange, um eingelassen zu werden." Und in Hildesheim sei durch die "drei Locations Börse, Disko und Club" eine schon abgeschriebene Passage wieder belebt worden. Er hat auch in der Region Halle einen großen Bedarf an Unterhaltungs-Gastronomie ausgemacht, man müsse sie nur gut anbieten. Die Kombination im Charlotten-Center mit Kino, Bowling, anderen Sport- und Freizeiteinrichtungen plus Tiefgarage sowie die Lage seien ideal dafür.

Nach einer Anlaufphase will er bis zu 30 Leute fest anstellen - Kellner, Zapfer, Gläsersammler, Hausmeister -, hinzu kommen Aushilfen.