1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Blau-Weiß Dölau: Blau-Weiß Dölau: Die irre Geschichte des Dirk Pfeifer

Blau-Weiß Dölau Blau-Weiß Dölau: Die irre Geschichte des Dirk Pfeifer

Von Fabian Wölfling 11.08.2016, 09:07
Dirk Pfeifer (l.) bei der Ballannahme.
Dirk Pfeifer (l.) bei der Ballannahme. Eckehard Schulz

Halle - Das Sprunggelenk machte nicht mehr mit. Zu oft war es belastet worden, zu oft getreten, zu oft umgeknickt. Die Folge: „Es ist defekt“, sagt Dirk Pfeifer etwas allgemein. Dann präzisiert er aber: „Eine Arthrose“, das ist es.

Eine Arthrose im Sprunggelenk - nicht gerade die besten Voraussetzungen zum Fußballspielen. Speziell auf höherem Niveau, mit mehreren Trainingseinheiten unter der Woche und intensiven Spielen am Wochenende. Zu dieser Einschätzung kam auch Pfeifer und zog deshalb 2008 einen Schlussstrich.

Vom HFC zum Karriereende

„Ich habe meine Fußballkarriere damals beendet“, berichtet er. Beim Halleschen FC hatte der Mittelfeldspieler gespielt, beim VfL Halle und beim SV Südharz. Dann noch mal kurz beim VfL Halle, zuletzt in der Verbandsliga, dann ging es nicht mehr, die Schmerzen im Gelenk waren zu stark.

„Zwei Jahre habe ich mich dann nur auf meine Arbeit konzentriert.“ In einem Autohaus in Dölau ist Pfeifer seit 2007 als Verkäufer angestellt. Nach diesen zwei Jahren kam aber die Lust auf Fußball zurück. Also suchte sich Pfeifer einen Verein, bei dem er seiner Leidenschaft auf niedrigerem und damit weniger belastendem Niveau nachgehen konnte. Fündig wurde er in direkter Nachbarschaft zu seiner Arbeitsstelle: bei Blau-Weiß Dölau. Die spielten damals in der Stadtoberliga - genau das Richtige für Pfeifer und sein „defektes“ Sprunggelenk.

Pfeifer ist zurück in der Verbandsliga

Also fing er dort 2010 wieder an zu spielen. Doch was dann folgte, „war nicht der Plan“, sagt Pfeifer heute mit einem Schmunzeln. Die Dölauer wurden auf einmal zu Aufstiegsexperten. Mit der richtigen Mischung an Spielern stiegen die Blau-Weißen in fünf Jahren drei Mal auf und stehen nun unmittelbar vor dem Eröffnungsspiel der Verbandsliga-Saison 2016/17 am Freitagabend im heimischen Waldstadion gegen den Fast-Aufsteiger BSV Ammendorf. Pfeifer ist also wieder genau auf dem Niveau angekommen, auf dem er damals, 2008, aufhörte.

Macht sein Gelenk das mit? „Ich werde hier im Team perfekt betreut“, erklärt Pfeifer, wie er heute trotz Arthrose kicken kann. Im Dölauer Team spielt nämlich auch Jan Tiffert, von Beruf Physiotherapeut. „Immer wenn ich Schmerzen habe, gehe ich zu ihm in Behandlung und dann geht es weiter.“ Denn ohne Fußball kann er nicht: „Wenn du das fast 30 Jahre gemacht hast, kannst du nicht einfach aufhören“, so der 32-Jährige.

Das werden sie in Dölau gerne hören. Denn Pfeifer ist dort ein Führungsspieler. Auf der Sechserposition lenkt er das Spiel der Blau-Weißen, ist zudem seit zwei Jahren Kapitän des Teams. Ganz nebenbei legt er auch noch den Grundstein für die Dölauer Mannschaft der Zukunft. Mit Lebensgefährtin Anja hat er zwei Söhne: Der sechsjährige Hannes spielt inzwischen bei den Dölauer Bambini, der sechs Monate alte Jonas wird bestimmt auch mal bei den Blau-Weißen anfangen. Schließlich legte ihr Papa dort eine erstaunliche Karriere nach dem Karriereende hin.

Dölaus Dirk Pfeifer (l.)
Dölaus Dirk Pfeifer (l.)
schulz