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Protest gegen Sparmaßnahmen Berufsfeuerwehr stellt abgebrannten Weihnachtsbaum vor Ratshof in Halle

Kameradinnen und Kameraden ziehen vor den Verwaltungssitz, um gegen den Beförderungsstau zu demonstrieren. Doch es geht ihnen nicht nur ums Geld.

Von Denny Kleindienst 20.01.2022, 11:13
Verdi Ratshof
Verdi Ratshof Denny Kleindienst

Halle/MZ - Halles Bürgermeister Egbert Geier kam am Donnerstagmorgen nicht aus aus dem Ratshof. Dort standen gut 20 Kameraden der Berufsfeuerwehr zusammen mit Verdi-Gerwerkschaftssekretär Johannes Mielke, um ihren Unmut über die aus ihrer Sicht praktizierten Sparmaßnahmen öffentlich kundtun. „So viel zur Wertschätzung“, kommentierte Mielke das Nicht-Erscheinen des Bürgermeisters.

Auf einem großen Transparent war zu lesen, dass die Feuerwehr kommt, wenn brennt, und Leben rettet. „Das ist unsere Aufagbe.“ Doch die sei nicht umsonst zu haben. Mitgebracht hatten die Kameradinnen und Kameraden auch einen abgebrannten Weihnachtsbaum. Der sollte sinnbildlich stehen für die Situation der Berufsfeuerwehr.

So weist die Gewerkschaft auf gestiegene Arbeitsbelastungen hin und kritisiert zugleich die mangelnde Wertschätzung sowie den Beförderungsstau in den unteren Besoldungsgruppen. Aufgaben der Berufsfeuerwehrleute würden immer vielfältiger, die Verantwortung steige. Was jedoch nicht steige, sei ihr Verdienst. Insbesondere in den unteren Besoldungsstufen habe sich über die Jahre ein beachtlicher Beförderungsstau entwickelt. „Beamtinnen und Beamte im mittleren feuerwehrtechnischen Dienst übernehmen immer häufiger Aufgaben, für die eigentlich eigene Personalstellen vorgesehen sind“, heißt es von Verdi.

Johannes Mielke sagte zwar, dass der städtische Haushalt die Stadt zwinge, zu sparen - nicht zuletzt unter Maßgabe der Corona-Lage. „Das verstehen wir.“ Doch laut Mielke passiere eben schon seit Jahren zu wenig. Hinzu komme, dass viele Feuerwehrleute sich bei wichtigen Entscheidungen übergangen fühlten.

So stand dann auf den Zetteln, die am abgebrannten Baum hingen, nicht nur das Wort „Beförderung“, sondern auch: „Perspektive“, „mehr Personal“ oder „Flexibilität“.