Bereitschaftspolizei Bereitschaftspolizei: Magdeburg will einen Zug nach Halle verlegen

Halle (Saale) - In Halle sollen wieder Beamte der Landesbereitschaftspolizei fest stationiert werden. Allerdings hat das Innenministerium in Magdeburg nicht vor, die komplette Truppe von der Elbe zurück an die Saale zu verlegen. Vielmehr soll einer der drei bestehenden Hundertschaften ein weiterer Zug (20 bis 35 Polizisten) angegliedert und in Halle als selbstständige Einheit stationiert werden. Einen Termin dafür gibt es noch nicht. „Über die Einrichtung des zusätzlichen Einsatzzuges wird in den Beratungen zum Doppelhaushalt 2015/2016 entschieden“, sagte die Sprecherin des Landes-Innenministeriums, Anke Reppin, gegenüber der MZ.
Abzug vor neun Jahren
Die Landesbereitschaftspolizei hatte bis zum Jahr 2005 ihren Sitz in Halle. Vor allem aus Kostengründen wurden die seinerzeit in der Fliederwegkaserne stationierten Beamten damals nach Magdeburg verlegt. Für das Aus des Standortes Halle hätten gewichtige Haushaltsgründe gesprochen. Insbesondere seien durch die Aufgabe der damals genutzten Liegenschaften in der Fliederwegkaserne erforderliche Investitionen sowie laufende Betriebskosten gespart worden.
Die Folge der Zusammenführung an der Elbe war nicht nur, dass es im Landes-Süden keine feststationierte Hundertschaft der Bereitschaftspolizei für besondere Lagen mehr gab. Es entwickelte sich vielmehr ein seltsames Hin und Her. Bei Bedarf (Urlaubszeit, hoher Krankenstand im Revier) nämlich kann die Bereitschaftspolizei jederzeit in Halle für den normalen Streifendienst und Verkehrskontrollen eingesetzt werden. Dazu laufen permanent Absprachen zwischen den Behördenleitungen. Pech haben an diesen Tagen aber jene Beamte, die in Halle wohnen und zur Arbeit nach Magdeburg müssen. Sie fahren dann mit den Funkwagen von ihrer Dienststelle wieder zurück in ihre Heimatstadt. Nach Feierabend steht die gleiche Strecke noch einmal an - im Privat-Pkw.
Eingreiftruppe für Landessüden
Offenbar soll mit der jetzt geplanten Stationierung eines Einsatzzuges in der Saalestadt diesem Wechselspiel ein Ende gesetzt werden. Zwar stehen Details noch nicht fest, und auch nicht, ob diesem Zug wegen der örtlichen Nähe vor allem hallesche Beamte angehören sollen. Reppin sagte aber, dass die Erwägungen polizeifachlicher und -taktischer Natur seien. Soll heißen: Auch die Polizei im Landessüden bekommt wieder eine schnelle Eingreiftruppe.
Auch die Standortfrage sei noch nicht geklärt. Möglich erscheint dafür aber die Fliederwegkaserne. Sie gilt in Halle als nahezu einzige Polizeiliegenschaft, die entsprechenden Platz bietet. (mz)