Behörde steht hinter «Saalkreis-Nord»
Dößel/MZ. - Die Auskunft des Landesverwaltungsamtes hätte nicht eindeutiges ausfallen können: Der Widerspruch ist abgewiesen. Außerdem wird die Gemeinde die Kosten des Verfahrens begleichen müssen. Hilmar Viebach (parteilos), der Bürgermeister von Dößel: "Das ist bitter und für unseren Gemeinderat absolut unbefriedigend." Genau wie seine Amtskollegen in Brachwitz, Döblitz, Gimritz, Neutz-Lettewitz, Rothenburg und Wettin hatte Viebach den Zusammenschluss abgelehnt. Lediglich vier Kommunen, darunter die Stadt Löbejün, segneten das Projekt ab. Viebach: "Mich entsetzt, dass hier eine Minderheit ihren Willen der Mehrheit aufzwingt."
Dößel hatte seinen Widerspruch vor allem am Sitz der neuen VG in Löbejün festgemacht. Gemeinderatmitglied Dieter Gottstein (parteilos) rechtfertigte das damit, dass das Rathaus in Wettin die Verwaltung komplett aufnehmen könne. "Das ist die kostengünstigste Variante", glaubt der Dößeler bis heute - trotz teilweise anders lautender Aussagen der Verwaltungsspitze.
Das Landesverwaltungsamt erachtete den Widerspruch als formal zulässig, aber unbegründet. In ihrem Bescheid hob die Behörde vor allem "Gesamtumstände" hervor, die hätten erfasst und abgewogen werden müssen. "Ermessensfehler" bei der Festlegung des Verwaltungssitzes, so heißt es in einem Schreiben an die Gemeinde vom 8. November, habe man nicht erkennen können. Zu den Kriterien, die für das Landesverwaltungsamt eine Rolle spielten, gehörten Einwohnerzahlen, das Nahverkehrsnetz, Versorgung und Verflechtungen in der Region. Mit ausschlaggebend bei der Entscheidung war, dass Löbejün eine Sekundarschule besitzt und Wettin nicht (mehr).
Um die verhärteten Fronten etwas aufzuweichen, einigten sich die Bürgermeister innerhalb der neuen VG inzwischen auf einen Kompromiss. Danach soll in Wettin eine Außenstelle der Löbejüner Verwaltung installiert werden (die MZ berichtete).