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Bauarbeiten am Gimritzer Damm Bauarbeiten am Gimritzer Damm: Was die Stadt zu Beschwerden der Anwohner sagt

Von Silvia Zöller 09.08.2018, 10:02
So soll der neue Kreisverkehr am Weinbergweg aussehen, der im Herbst 2019 fertig sein soll. Die Haltestelle Weinbergcampus ist oben rechts.
So soll der neue Kreisverkehr am Weinbergweg aussehen, der im Herbst 2019 fertig sein soll. Die Haltestelle Weinbergcampus ist oben rechts. Animation: Havag

Halle (Saale) - Der Umbau der Straße und der Schienen am Gimritzer Damm bringt Umstände für die Anwohner mit sich. Deswegen hatte die Hallesche Verkehrs AG (Havag) kürzlich ein Anwohnerforum durchgeführt und den Problemen auf den Zahn gefühlt. Viele Dinge wurden angesprochen, die Lösungsvorschläge oder die negative Prüfung der Fragen des Verkehrsunternehmens liegen nun vor.

Tempo 30 gegen Raser in der Walter-Hülse-Straße, Yorckstraße und Blücherstraße?

Daraus wird nach einer Prüfung nichts: In Teilbereichen wurde bereits eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h angeordnet. „Ob sie in den genannten Straßen umgesetzt werden kann, wurde noch einmal eingehend geprüft. Um den Verkehr flüssig zu halten, wurde sie jedoch nicht realisiert“, so die Havag.

Ist eine zusätzliche Bushaltestelle am Eisdom während der Bauarbeiten möglich?

Wenn der Straßenbahnverkehr im Oktober dieses Jahres wieder in Betrieb genommen wird, entsteht eine neue „Bedarfshaltestelle“ in Höhe des Knotens Blücherstraße, informiert die Havag.

Während der zahlreichen Veranstaltungen im Eisdom kommt sie zum Einsatz. Eine „Baustellen-Haltestelle“ ist aufgrund des Bogens in der Straße leider nicht möglich. Auch aus verkehrstechnischer Sicht ist es nicht umsetzbar, weil die Haltestelle unmittelbar im Aufstellbereich der Lichtsignalanlage Blücherstraße liegen würde.

Warum müssen Lastwagen über die Umleitungsstrecken rumpeln?

Die Umleitungsstrecken werden anhand der vorhandenen Verkehrsanlagen geplant und geprüft. „Als Umleitungsstrecken werden grundsätzlich öffentlich gewidmete Straßen als ausgewiesen. Sie müssen die Voraussetzungen für die Umleitung erfüllen. Sie sind auch für LKW zugelassen“, macht Erhard Krüger, Bereichsleiter Infrastruktur bei der Havag, keine Hoffnung auf eine Änderung.

Kann der Bus der Schienenersatzverkehrslinie 65, der oft mit wenig Fahrgästen unterwegs ist, nach 19 Uhr nicht seltener fahren?

Nein, denn die Linie 65 soll die Linien 4, 5 und 94 ersetzen, informiert die Havag. Deshalb entspreche der Fahrplan des SEV 65 genau diesen Linien.

„Die Betriebszeiten der Linien 4, 5 und 94 sind im Nahverkehrsplan 2012 der Stadt Halle festgelegt. Er gibt uns vor, wie wir den ÖPNV umzusetzen haben.“, erklärt Havag-Fahrplanchef Christian Rösel. Weil die Linien 4 und 5 normalerweise jeweils im 15-Minuten-Takt bis etwa 20 Uhr fahren, müsse auch die Ersatzlinie 65 bis etwa 20 Uhr im Sieben- bis Acht-Minuten-Takt fahren.

Die Straße Heidehäuser ist in sehr schlechtem Zustand. Kann sie nicht einfach für den Umleitungsverkehr gesperrt werden?

„Natürlich prüfen wir wie bei jeder Baumaßnahme, inwieweit Straßenschäden, die eventuell zu Gefährdungen führen können, im Umfeld der Baustelle Gimritzer Damm beseitigt werden“, sagt Erhard Krüger. Da die Straße Heidehäuser jedoch nicht als Umleitungsstrecke ausgewiesen ist, könne die Havag kein Benutzungsverbot aussprechen.

Die Ampelschaltung an der Kreuzung Ernst-Grube-Straße und Hubertusplatz ist nicht optimal geschaltet. Ist da eine Änderung möglich? Das prüft die Havag derzeit nochmals, auch wenn die Ampelanlagen in den Umleitungsstrecken ständig durch eine Verkehrssicherungsfirma kontrolliert und überwacht werde.

Können die im Baustellenbereich neu gepflanzten Bäume nicht angesichts der Trockenheit gewässert werden?

Das passiert nach dem Hinweis aus der Versammlung schon. Über 400 Bäume werden bis auf weiteres zusätzlich zu den laufenden Pflegearbeiten gewässert - am Gimritzer Damm zwischen der Saaleaue und dem Rennbahnkreuz sowie am Südstadtring/Vezspremer Straße und in der Hyazinthenstraße in Neustadt bis auf weiteres gewässert. Und zwar montags, mittwochs und freitags.

Wie genau wird der neue Kreisverkehr am Weinbergweg aussehen?

Ab Mai 2019 werden die Gleise im Abschnitt Einfahrt nördliche „Halle Saale-Schleife“ bis „Weinbergweg“ erneuert. Zudem werden die Fahrbahnen und der neue Kreisverkehr am Weinbergweg/Walter-Hülse-Straße gebaut. Dort entsteht ein „Turbokreisel“, in dem der Verkehr über Ampeln an jedem Abzweig geregelt wird und für alle Verkehrsteilnehmer ein schnelles Durchkommen ermöglicht.

Fußgänger und Radfahrer werden auf Spuren außerhalb des Autoverkehrs geleitet. Weiter erhalten alle Haltestellen Fahrgastunterstände und mobilitätsbehindertengerechte Bahnsteige. An der Haltestelle Gimritzer Damm werden auch die Buslinien 34 und 36 am selben Bahnsteig halten. Der Abschluss der Baumaßnahme ist für Mitte August 2019 geplant.

Ist eigentlich genug Geld für den ganzen Ausbau da?

Für rund 30 Millionen Euro werden derzeit am Gimritzer Damm Straße und Schienen erneuert. „Die Baumaßnahme zwischen Rennbahnkreuz und nördlicher Halle-Saale-Schleife wird über den Fluthilfefonds finanziert. Der Abschnitt bis zum Weinbergweg wird im Rahmen des Stadtbahn-Programms modernisiert, erklärt Erhard Krüger. Die Havag als Maßnahmeträger unterliege dem Prinzip der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit und unternehme deswegen „große Anstrengungen die geplanten Kosten und Zeiträume einzuhalten“. (mz)

Ein Video des Landesamtes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft zeigt, wie der Gimritzer Damm später einmal aussehen soll (siehe oben).