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Bad in Landsberg wieder offen Bad in Landsberg wieder offen: Wie knappe Budgets jedoch zur Schließung führen könnten

Von Claudia Crodel 19.06.2019, 11:06
Das Landsberger Freibad ist derzeit geschlossen.
Das Landsberger Freibad ist derzeit geschlossen. Silvio Kison

Landsberg - „Achtung, Felsenbad am 17. und 18. Juni geschlossen.“ Diese kurze Information war Anfang der Woche auf der Homepage der Stadt Landsberg zu finden. Doch sie ließ zugleich die Landsberger und viele Badegäste aufhorchen. Was ist dort los? Von der Stadt kam die Nachricht, es handele sich um eine Havarie. Ein Filter sei ausgefallen. Trügt die Idylle am Fuße des Kapellenbergs auf dem Gelände des Freibads, das im vergangenen Jahr bei einem Online-Wettbewerb als schönstes Bad Sachsen-Anhalte gewählt wurde?

Felsenbad Landsberg: Reparatur sollte bis Mittwoch vorbei sein

Montag und Dienstag war es ruhig auf dem Badgelände. Niemand tummelte sich im Wasser. Stattdessen versuchten Handwerker, die Havarie in den Griff zu bekommen, den Filter zu reparieren, der die notwendige Wasserqualität gewährleistet. „Wir hoffen, dass die Handwerker das in den Griff bekommen, der Filter dann wieder funktioniert und wir Mittwoch wieder öffnen können“, sagte Landsbergs Bürgermeisterin Anja Werner (SPD) am Montagabend.

Am Dienstagmittag kam vom Bademeister diesbezüglich ein positiver Bescheid. Die Bürgermeisterin war erfreut, meinte jedoch: „Wir hoffen, dass auch die Überprüfung klappt und alles hält.“ Die Filter seien mittlerweile in die Jahre gekommen. Die aus den 1930er Jahren stammende Badeanlage wurde in der ersten Hälfte der 1990er Jahre komplett umgebaut und modernisiert. Doch seit Jahren sind viele Teile der technischen Anlage nicht erneuert worden.

Knappe Budgets: Im schlechtesten Fall das komplette Aus für Felsenbad

„Wenn der reparierte Filter nicht hält, müssen wir das Bad vorerst ganz schließen“, stellt Anja Werner in Aussicht. Dann müsse ein neuer Filter her, und der kostet Geld. „Ein Schwimmbad ist eine freiwillige Aufgabe der Kommune“, erklärt die Bürgermeisterin. Und für freiwillige Ausgaben gibt es knappe Budgets.

Man müsse dann im Stadtrat über die Frage reden: Kann sich Landsberg das leisten oder nicht? In der Konsequenz könnte das im schlechtesten Fall das komplette Aus für das Felsenbad bedeuten. Doch an diese Variante mag Bürgermeisterin Werner derzeit nicht denken.

„Unser Bad ist nicht nur eine Freizeiteinrichtung für die Stadt Landsberg, sondern hat eine überregionale Ausrichtung.“ Doch zugleich mache es ihr Kopfzerbrechen, dass das Finanzielle dieser Einrichtung allein die Stadt Landsberg tragen müsse. Das Betreiben eines Bades sei immer ein Verlustgeschäft, auch wenn keine Reparaturen anliegen und die Saison gut laufe. Das Bad einfach aufzugeben, ist für sie keine Option. (mz)