1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Aufregung um Hakenkreuz: Aufregung um Hakenkreuz: Klassenfahrt von Latina-Schülern hat Folgen

Aufregung um Hakenkreuz Aufregung um Hakenkreuz: Klassenfahrt von Latina-Schülern hat Folgen

Von Oliver Müller-Lorey 22.02.2018, 05:00
Blick auf die Leuchtenburg
Blick auf die Leuchtenburg Holger John / VIADATA Photo

Halle (Saale)/Kahla - Nach einem Klassenausflug der Latina ins thüringische Porzellan-Museum „Leuchtenburg“ gibt es schwere Vorwürfe. In einem Raum des Museums war nach dem Besuch der Klasse am Mittwoch vergangener Woche ein Hakenkreuz aufgetaucht. Die zuständige Polizeiinspektion Jena erklärte auf MZ-Anfrage, dass sie wegen des Verwendens verfassungsfeindlicher Symbole ermittelt.

„Es gab eine Hakenkreuzschmiererei, aber es ist schwer, diese der Schülerklasse zuzuordnen“, sagte Polizeisprecherin Steffi Kopp der MZ. Das Hakenkreuz sei im sogenannten Raum der Wünsche gefunden worden. Dort könnten Besucher Teller mit ihren Wünschen beschriften und sie einen Abhang hinunterwerfen, damit sie in Erfüllung gehen.

Stiftungsdirektorin der Latina in Halle: Es wäre nicht korrekt, die Schule unter Generalverdacht zu stellen

Stiftungsdirektorin Ulrike Kaiser wollte sich zu dem Vorfall nur soweit äußern: „Wir befinden uns in einem Dialog mit der Schule. Zu 95 Prozent waren es angenehme Schüler, die hier waren.“ Der Schulleiter der Latina, Dietmar Hoge, sagte, das Museum habe sich nach dem Besuch der Klasse in der Latina gemeldet.

„Es gab einen Anfangsverdacht. Aber ich kann ausschließen, dass die Latina verantwortlich ist. Es wäre nicht korrekt, die Schule unter Generalverdacht zu stellen.“ In Einzel- und Gruppengesprächen habe er keine Hinweise erhalten, dass Schüler hinter der Schmiererei stecken könnten. Der Ausflug sei dennoch Gesprächsthema an der Schule mit 760 Schülern.

Vorwürfe gibt es auch, Ausstellungsstücke seien beschädigt oder gestohlen worden. Hoge wollte sich dazu nicht konkret äußern und sagte nur: „Eventuelle Schäden werden von der Schule oder einzelnen Schülern übernommen. Sollte es Verfehlungen Einzelner gegeben haben, werden diese aufgeklärt und wieder gutgemacht.“ Sollten sich Schüler tatsächlich falsch verhalten haben, bekämen sie in einem Erziehungsprozess Gelegenheit, „die Dinge in Ordnung zu bringen.“ (mz)