Gedenken an Anschlagsopfer von Halle Mit Video: Mehrere Hundert Menschen bei Gedenkmarsch - stille Trauer im HFC-Stadion
Vor vier Jahren mordete ein Rechtsextremist in Halle. Daran erinnern heute zahlreiche Veranstaltungen in der Stadt. Die MZ ist dabei.

Halle (Saale)/MZ - Trotz Regens haben sich am Nachmittag mehrere Hundert Menschen am Steintor versammelt. Sie starteten zu einem Gedenkrundgang. Zu dem Marsch hat das Bündnis Halle gegen Rechts aufgerufen. Der Zug soll 17 Uhr vor dem Tekiez (vormals Kiez-Döner) enden. Daran schließt sich eine Kundgebung der Soligruppe 9. Oktober an.
Etwa 60 Angehörige und Freunde haben am Nachmittag im Leuna-Chemie-Stadion dem Anschlagsopfer Kevin Schulze aus Merseburg gedacht. Er war HFC-Fan.
Zu seiner Erinnerung gibt es im Block 19 in der Fankurve einen Gedenkplatz. Dort wurde ein Kranz niedergelegt. Die Öffentlichkeit war bei dem stillen Gedenken nicht zugelassen. Polizisten sicherten den Eingang zum Stadion.

In Erinnerung an die Anschlagsopfer wurden am Montag an der Synagoge und am Tekiez Kränze niedergelegt. Am Gedenktag gibt es zahlreiche Veranstaltungen in der Innenstadt. Auch im Leuna-Chemie-Stadion soll an die Opfer erinnert werden.

12 Uhr hatte die Gedenkveranstaltung mit einer Schweigerminute und einem jüdischen Gebet für Jana L. und Kevin S. zum vierten Jahrestag des Attentats von Halle begonnen. Im Hof der jüdischen Synagoge versammelten sich Menschen, um an die Geschehnisse des 9. Oktober 2019 zu erinnern, darunter auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU).

Zur Anschlagszeit 12.03 Uhr läuteten in Halle alle Kirchenglocken. Die Straßenbahnen blieben an Haltestellen stehen.