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Anlaufpunkt für die ganze Familie

Von Vom Claudia Crodel 29.06.2007, 16:46

Halle/MZ. - Am 1. Juli nimmt an seiner Klinik eine Sozialmedizinische Ambulanz ihre Arbeit auf, die ein Bindeglied zwischen Gesundheitssystem, Kinder- und Jugendhilfe, Rechtssystem und staatlichen sowie privaten Hilfsinstitutionen sein soll. Ihre zentralen Aufgaben sind die Diagnostik, die Behandlung sowie ein Fallmanagement.

Dabei versteht sich die neue Einrichtung als Ambulanz für die ganze Familie, die versucht Lösungen anzubieten, in denen das Wohl des Kindes im Vordergrund steht. Mitarbeiter sind die Oberärzte Dr. Roland Haase und Tamara Reiß, der Psychologe Tobias Feiereis und Assistenzarzt Daniel Clauß. Freitag Mittag wurde die Sozialmedizinische Ambulanz im Beisein des Ärztlichen Direktors des Uniklinikums, Dr. Thomas Klöss, der Sozialministerin Sachsen-Anhalts, Gerlinde Kuppe (SPD), und Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados (SPD) eröffnet.

"Das Nachdenken hat in den vergangenen Jahren intensiv eingesetzt", sagt Gerlinde Kuppe und verweist auf die zahlreichen Angebote in den Städten und Landkreisen. "Wichtig ist, dass ein landesweites Netzwerk entsteht." Die Sozialmedizinische Ambulanz sei dabei ein Knotenpunkt, der dazu beitrage, dass Kinder in Sachsen-Anhalt gesund aufwachsen können.

An die Sozialmedizinische Ambulanz können sich in erste Linie niedergelassene Ärzte und Krankenhausärzte wenden, wenn sie Verdacht auf Kindesmisshandlung schöpfen. Wenn Ärzte erkennen, dass ein Missstand vorliegt, sind sie sich oft unsicher, wie zu reagieren ist. Die neu eingerichtete Ambulanz soll helfen, den für das betroffene Kind und seine Familie besten Weg zu finden.

Für die Ärzte ist deshalb eine 24-Stunden-Hotline eingerichtet worden, an der sie rund um die Uhr eine fachkompetente medizinische Beratung erhalten können. Je nach Schweregrad wird im gemeinsamen Gespräch entschieden, ob eine telefonische Beratung ausreicht oder eine ambulante oder eine stationäre Aufnahme des Kindes notwendig ist.

Eine enge Kooperation gibt es mit den anderen Kliniken und Institutionen des Universitätsklinikums wie Kinderchirurgie, Diagnostische Radiologie, Gynäkologie, Augenheilkunde, Neurochirurgie und Rechtsmedizin.