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„Öko-Test“ Pestizide in Lavendel: Doch kein Bienenfreund?

Bienen lieben seine lila Blüten: Sollten wir jetzt also schnellstens Lavendel pflanzen? Besser: sich vorher gut informieren. Denn manche Pflanzen sind alles andere als bienenfreundlich.

Von dpa 28.05.2025, 07:00
Lavendel benötigt einen sonnigen, windgeschützten Standort und einen durchlässigen Boden.
Lavendel benötigt einen sonnigen, windgeschützten Standort und einen durchlässigen Boden. Andrea Warnecke/dpa-tmn

Frankfurt/Main - Er ist nicht nur ein lila Hingucker auf der Fensterbank oder dem Balkon: Lavendel ist auch dafür bekannt, bienenfreundlich zu sein. Die Zeitschrift „Öko-Test“ (Ausgabe 6/2025) hat 16 Lavendel-Pflanzen gekauft unter die Lupe genommen. Das Fazit: Nicht mit allen tut man den Bestäubern wirklich etwas Gutes.

Bienentoxisch statt bienenfreundlich

Auf manchen Lavendelpflanzen befanden sich den Testern zufolge Cocktails von bis zu elf Pestiziden. Darunter auch Spritzgifte, die stark bienentoxisch sind. Die Insektizide Spinosad und Deltamethrin wirken als Nervengift und führen schließlich zum Tod der Bienen, wenn sie diese etwa über den Nektar aufnehmen.

Unter den getesteten Pflanzen sind auch eine „sehr gute“ und drei „gute“ - etwa das Lavandula angustifolia 6er-Pack vom überregionalen Globus Baumarkt. Die beiden Lavendelarten Lavandula angustifolia und Lavandula stoechas sind grundsätzlich gute Nahrungsquellen für Bienen - egal, ob sie als bienenfreundlich deklariert sind oder nicht.

So pflanzt und pflegt man Lavendel

Lavendel im Topf kann von Frühjahr bis Herbst gepflanzt werden. Die Pflanze liebt es sonnig und windgeschützt - ein Südbalkon oder eine sonnige Fensterbank ist als Standort also ideal.

Im Freiland kommt Lavendel dank seiner tiefen Wurzeln auch länger ohne Wasser aus. Wächst er im Topf, ist regelmäßiges Gießen angesagt. Staunässe mag er gar nicht. Geeignet ist ein durchlässiger Boden, in dem Nässe gut abfließen kann, etwa Kräutererde - am besten gemischt mit etwas Sand.

Stark düngen sollte man die Pflanze nicht, denn das macht sie anfälliger für Frost. Sind die ersten Frostnächte angekündigt, ziehen mehrjährige Sorten ins Winterquartier um. Wer Lavendel im Freiland pflanzen will, greift lieber zu winterharten Arten wie Lavandula angustifolia. 

Zurückgeschnitten wird der Busch direkt nach der Blüte im Sommer oder im zeitigen Frühjahr. Tipp: Pflanzenarten mit unterschiedlichen Blühzeiten kombinieren, damit Bestäuber den ganzen Sommer über Nahrung finden.