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Amtsgericht Halle Amtsgericht Halle: Brandstifter zu Bewährungsstrafen verurteilt

23.07.2014, 12:55
In dem Hochhaus in Halle-Neustadt brannte es am 1. Mai 2013
In dem Hochhaus in Halle-Neustadt brannte es am 1. Mai 2013 Marius Strahl Lizenz

Halle (Saale)/MZ/SIKI - Die drei wegen Brandstiftung angeklagten Feuerwehrmänner der freiwilligen Wehr Passendorf sind am Mittwoch am Amtsgericht in Halle zu Freiheitsstrafen von acht Monaten bis zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt worden. Die Männer im Alter von 25, 26 und 32 Jahren hatten gestanden, am 1. Mai des vergangenen Jahres gegen 6 Uhr in dem damals leer stehenden Gebäude des ehemaligen Datenverarbeitungszentrums in Halle-Neustadt einen Brand gelegt zu haben.

Ein wenig Licht ins Dunkel brachten die Angeklagten mit ihren Aussagen: So hatte sich der 32-Jährige mit dem 26 Jahre alten Angeklagten am Abend vor dem Brand getroffen, um in der Wohnung eines Freundes Alkohol zu trinken. Insgesamt zwei Flaschen Wodka sollen sie an diesem Abend geleert haben. Wie viel jeder einzelne getrunken hatte, daran konnten sich die Angeklagten am Mittwoch nicht erinnern. Vier bis fünf Gläser könnten es pro Person gewesen sein, räumte der 26-Jährige ein.

Idee entstand im Spaß

Weit nach Mitternacht haben sich die Beiden dann mit dem 25 Jahre alten Mitangeklagten getroffen. Alle drei kauften sich Bier an einer Tankstelle und tranken an einer Haltestelle in der Nähe des späteren Tatorts weiter. Mehr im Spaß sei man dann darauf gekommen, einen Brand zu legen. Darüber habe man gelacht und es nicht weiter ernst genommen. Bis zu diesem Zeitpunkt habe es keinen Plan gegeben, im ehemaligen Datenverarbeitungszentrum Feuer zu legen. Dorthin gegangen seien sie aus einem anderen Grund: Sie wollten nachsehen, ob man in das Gebäude kommt. Reichlich angetrunken hätten sie in der dritten Etage begonnen, aus mehreren Räumen Möbel, Holzreste und Zeitungen zusammenzutragen. Am Ende zündeten sie den Haufen an und flüchteten.

Von der Brandstiftung zum Löscheinsatz

Während der Flucht seien dann ihre Pieper der Feuerwehr losgegangen und alle drei zur Wache geeilt. Kurze Zeit später fanden sich zwei der Angeklagten am Tatort wieder: Dieses Mal aber zum Löschen. Doch eine weggeworfene Jacke mit Papieren eines der Beteiligten brachte die Polizei auf die richtige Spur. Noch am Vormittag wurden die Verdächtigen ermittelt. Seitdem sind sie vom Dienst suspendiert. Über den möglichen Ausschluss aus der Wehr entscheidet demnächst die Vollversammlung der Feuerwehr Passendorf.