Am Saaleufer in Halle Am Saaleufer in Halle: Kopf und Stein des Anstoßes

halle (Saale)/MZ - Ein Kopf, der auf einer Stange nahe der Ochsenbrücke aus der Saale ragt. Unweit entfernt am Saaleufer ein Stein, der bildhauerisch bearbeitet wurde. Beides von einem Privatmann geschaffen und installiert. - Kunst? MZ-Leser Ulrich Maurach meint: Wohl nicht. Er fragt deshalb, ob es überhaupt statthaft ist, dass „Privatleute sich in der Öffentlichkeit einfach so mal ein Denkmal setzen können“. Da könne ja jeder kommen, meint er, und den öffentlichen Raum mit dem, was er für Kunst hält, besetzen. Er wundert sich, dass die Stadt so etwas duldet. „Zumal“, wie er sagt, „die Inschrift auf dem Stein auch grammatikalisch fehlerhaft ist.“
„Für die Aufstellung eines Kunstwerkes oder Denkmals ist prinzipiell immer in erster Instanz eine Genehmigung des Eigentümers von Grund und Boden erforderlich. Im konkreten Fall ist das Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg Eigentümer“, sagt Stadtsprecher Drago Bock. Das Amt habe die Genehmigung zum Aufstellen der beiden Objekte auf Anfrage der Stadt bestätigt. Geschaffen und installiert wurden sie von dem Hobbybildhauer Klaus-Dieter Gerlang, der Vereinschef der Saaleschwimmer ist. Ihn will die Stadt nun bitten, die Texte zu überprüfen.
Gerlang sagt, er habe bisher nur positive Resonanz bekommen - „die Leute freuen sich, dass jemand aus Eigeninitiative und ohne Geld zu fordern Kunstwerke installiert.“
