Alter, Frauenanteil und Mitglieder: Alter, Frauenanteil und Mitglieder: So sieht Halles neuer Stadtrat interaktiv aus

Halle (Saale) - Wer ist der jüngste Stadtrat in Halle? Wie viele Mitglieder hat die CDU-Fraktion? Und wie hoch ist der Frauenanteil bei den Linken? Diese Fragen können nun mit dem neuen Online-Datenprojekt beantwortet werden, das die MZ zum ersten Mal für den halleschen Stadtrat erarbeitet hat. Nachdem die Bürger mit der Kommunalwahl Ende Mai entschieden haben, welche 56 Räte künftig in Halle den Ton angeben, konstituiert sich das Gremium an diesem Mittwoch, bevor es bis Ende August in die Sommerpause geht.

--> Hier findet hier das Online-Datenprojekt

Eine Kategorie, nach dem die Stadträte zum Beispiel in dem Datenprojekt gefiltert werden können, sind Altersgruppen. Spannend ist dabei der Vergleich zum Durchschnittsalter der Stadtbevölkerung. Laut dem Fachbereich Einwohnerwesen hat sich dieses Alter zwischen 2000 und 2018 um drei Jahre auf rund 45 Jahre erhöht. Halle ist also trotz der vielen Studenten und dem leichten Bevölkerungswachstum in den vergangenen Jahren älter geworden. Die meisten Einwohner sind zwischen 45 und 65 Jahre alt, es folgen die Senioren ab 65 Jahre und an dritter Stelle erst die 30- bis 45-Jährigen. Die Hallenser, die zwischen 18 und 30 Jahre alt sind, machen 16 Prozent der Stadtbevölkerung aus.

Im Stadtrat zeigt sich eine noch dramatischere Entwicklung. Dort sind bloß die drei Stadträte Eric Eigendorf (SPD), Yana Mark (FDP) und Dennis Helmich (Grüne) 30 Jahre alt oder jünger - das sind 5,7Prozent aller gewählten Stadträte. Ein Blick in das Datenprojekt verrät, dass das Gros der Stadträte zwischen 39 und 58 Jahren alt ist. Zu den ältesten Stadträten zählen Christoph Bergner (CDU), Ulrike Wünscher (CDU) und Regina Schöps (Mitbürger/Die Partei). In dem Recherche-Instrument sind die Altersgruppen auch innerhalb der Fraktionen aufgeschlüsselt.

Auch der Filter nach Fraktionen ist interessant. Gab es bisher nur sechs Fraktionen im Stadtrat, sind es nun acht. Darunter befindet sich die neue Wählergruppen Hauptsache Halle, die zum ersten Mal mit vier Stadträten am Mittwoch in das Gremium einzieht. Noch ein Novum: Die Fraktion Mitbürger/ Die Partei ist ein Mix aus Wählergruppe, Partei und einem parteilosen Stadtrat. Die beiden Stadtratsmitglieder Johannes Menke (Freie Wähler) und Gernot Nette (parteilos) bleiben nach bisherigem Stand fraktionslose Vertreter im Stadtrat.

Ein weiterer Faktor, nach dem der neue Stadtrat analysiert werden kann, ist das Geschlecht. Der Frauenanteil hat sich im Vergleich zur letzten Wahl um sechs Prozentpunkte erhöht. Mit aktuell 20 Mandatsträgerinnen sind rund 36 Prozent aller halleschen Stadträte weiblich. Unter den Fraktionen findet sich mit 60 Prozent der größte Frauenanteil bei den Linken. In der AfD-Fraktion ist hingegen keine einzige Frau vertreten. Das ausgeglichenste Verhältnis erreicht die erweiterte Fraktion Mitbürger/Die Partei mit jeweils 50 Prozent Männern und Frauen. Das Datenprojekt der MZ bietet aber noch weitere Optionen, um den Stadtrat aufzuschlüsseln. (mz)