Alljährliche Francke-Feier Alljährliche Francke-Feier: Niemeyers Büste steht am Mägdelein-Haus
Halle/MZ. - Allerdings steht sie jetzt am Mägdelein-Haus. Die Büste wird eingerahmt von zwei Linden und ist von einer Buchenhecke umgeben. Dem Freundeskreis der Franckeschen Stiftungen ist es zu verdanken, dass dieses Denkmal zur alljährlichen Fancke-Feier - anlässlich des Geburtstages Franckes am 22. März 1663 - wieder aufgestellt werden konnte.
Der Präsident des Freundeskreises, Albrecht Koch, würdigte Niemeyer (1754-1828) als "einen der ganz großen Direktoren der Stiftungen". Er habe es hervorragend verstanden, die Prominenz seiner Zeit - vom preußischen König bis hin zu Goethe - für die Anstalten zu interessieren - und damit Geld in die Kassen gebracht. Und ganz nebenbei machte der Theologie-Professor auf diese Weise für Halle Werbung. Geschaffen hat die neue Büste Rossen Andreev. Der bulgarische Maler, Grafiker und Bildhauer hat an der Burg studiert und lebt seit rund 20 Jahren in Halle.
An der Einweihung der Büste nahm auch Helga Niemeyer teil. Die Hamburgerin, deren verstorbener Mann ein direkter Nachfahre Niemeyers war, hat die Büste mitfinanziert. Sie ist jedes Jahr Gast der Francke-Feier, zu der stets eine Gedenkstunde zu Ehren August Hermann Franckes gehört. Am Francke-Monument, nur ein paar Schritte von der neuen Niemeyer-Büste entfernt, legten Vertreter der in den Stiftungen angesiedelten Einrichtungen, wie zum Beispiel die Latina und die Theologische Fakultät der Universität, Blumen nieder, ebenso die Stadt und der Freundeskreis. Umrahmt wurde die Gedenkstunde vom Stadtsingechor Halle und den Blechbläsern der Philharmonie.
Mit einem Festgottesdienst, einem Rundgang durch die Stiftungen und einer Sonderführung durch die Ausstellung "Ullrich Bewersdorff. Bildnisse" sowie einem Familien-Workshop im Krokoseum klang die Francke-Feier, die Freitag begonnen hatte, am Sonntag aus.