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Aktion im Kiez-Döner Aktion im Kiez-Döner: Wie Laden-Besitzer Opfer-Familien und Mitarbeitern helfen will

25.10.2019, 10:03
Izzet Cagac, Betreiber des Kiez-Döners, hockt vor dem Meer aus Kerzen und Blumen vor seinem Imbiss.
Izzet Cagac, Betreiber des Kiez-Döners, hockt vor dem Meer aus Kerzen und Blumen vor seinem Imbiss. ZB

Halle (Saale) - Der 9. Oktober veränderte alles für die beiden Kiez-Döner-Mitarbeiter. „Ismet, der ist noch Okay, der ist stark. Aber der Jüngere, der leidet immer noch darunter“, sagt der Betreiber der Imbissbude, Izzet Cagac. „Sowas darf nie wieder passieren.“ Doch wie soll den beiden Brüdern geholfen werden?

Cagac will Ismet und seinem jüngeren Bruder das Geschäft überlassen. Damit will er ihnen ins Leben zurückhelfen, ihnen zeigen, dass das Leben weitergeht.

Kiez-Döner wird am 16. November wiedereröffnet

Nach einer Trauerzeit von 40 Tagen, wie sie im Islam vorgegeben ist, will Cagac seinen Laden am 16. November mit einem Solidaritätsessen wiedereröffnen. Zwei Tage soll es kostenlos Essen geben.

Die große Anteilnahme, die ihm und seinen Mitarbeitern in den letzten Wochen zuteil wurde, habe ihm in dem Vorhaben bestärkt.

Cagac will Opfer-Familien helfen

Der Tag soll besonders werden, Cagac will ein Zeichen setzen. „Wir sollten uns dessen bewusst sein, dass genau diese offene, von Vielfalt und Toleranz geprägte Stadtgesellschaft unsere einzige Chance ist, in Frieden, Ruhe und Sicherheit nebeneinander und miteinander zu leben“, schreibt er in einer Mitteilung, die auf Facebook veröffentlicht wurde.

Die Gedenk-Souvenirs, die vor dem Imbiss abgelegt wurden, will Cagac versteigern. Der Erlös soll den Familien der Opfer zugutekommen, sagt er in einem Interview mit dem MDR.

Danach können sich die Brüder in Ruhe überlegen, ob sie den Imbiss von Cagac übernehmen wollen. Wenn nicht, so sagt er, könne er sich vorstellen, anstatt des Ladens einen Gebetsraum zu eröffnen. Dieser soll dann für alle Religionen und Konfessionen offen sein. (mz)