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Info-Aktion Ahmadiyya Muslim-Gemeinschaft: Muslime werben in Halle für Verständigung und Toleranz

Von Michael Tempel 18.02.2017, 17:38
Shehroz Sial (r.) und seine Mitstreiter von der Jugendorganisation der Ahmadiyya Muslim-Gemeinschaft am Infostand an der Ulrichskirche.
Shehroz Sial (r.) und seine Mitstreiter von der Jugendorganisation der Ahmadiyya Muslim-Gemeinschaft am Infostand an der Ulrichskirche. Günter Bauer

Halle (Saale) - Mit einem Infostand auf dem Boulevard in Halle haben Mitglieder der Ahmadiyya Muslim-Gemeinschaft am Samstag für Toleranz und Verständigung zwischen den Religionen und gegen Vorbehalte gegenüber Muslimen und dem Islam geworben.

Die Akteure verteilten Flugblätter an Passanten und informierten in Gesprächen über ihren Glauben und die praktische Ausübung ihrer Religion. Nachdem es am vergangenen Wochenende an gleicher Stelle zu Provokationen durch einen rechten Aktivisten gekommen war, sind laut Polizei heute an dem Stand vor der Konzerthalle Zwischenfälle ausgeblieben. Mehrere Beamte hatten den Infoauftritt der insgesamt neun Ahmadiyya-Mitglieder abgesichert.

Shehroz Sial von der Ahmadiyya-Jugendorganisation, der die Aktion geleitet hatte, erläuterte, dass man angesichts verbreiteter Vorbehalte gegenüber Muslimen und Ängsten in der deutschen Bevölkerung aufklären und mit den Hallensern ins Gespräch kommen wolle. „Für uns ist es selbstverständlich, uns zu integrieren“, sagte der 23-Jährige. Gewalt und Terror lehne man ab. Viele Passanten auf dem Boulevard hätten Sial zufolge positiv reagiert. „Und viele Muslime, die vorbeigekommen sind – auch von anderen Glaubensrichtungen – haben sich dankbar gezeigt, dass wir in der Form hier präsent sind“, so Sial.

Die Ahmadiyya-Bewegung ist eine von zahlreichen Strömungen des Islam und hat ihren Ursprung in Pakistan. Deutschlandweit gibt es Sial zufolge 40.000 Mitglieder, Zentren der Gemeinde seien das Rhein-Main-Gebiet und westdeutsche Großstädte. Aber auch in Berlin und Leipzig sei man vertreten. (mz)