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Friedensnobelpreisträger kommt nach Halle 34 Jahre nach dem Mauerfall: Lech Walesa spricht in der Marktkirche in Halle

Lech Walesa kommt am 9. November in die Marktkirche in Halle. Mit der Solidarnosc-Bewegung brachte er den Eisernen Vorhang zum Einsturz. MZ-Leser können Fragen stellen.

Von Dirk Skrzypczak Aktualisiert: 30.10.2023, 11:18
Am 26. August 1980 spricht Lech Walesa vor Werftarbeitern in Danzig – der Beginn des Umsturzes.
Am 26. August 1980 spricht Lech Walesa vor Werftarbeitern in Danzig – der Beginn des Umsturzes. Foto: dpa

Halle (Saale)/MZ - Große Ehre für Halle: Auf den Tag genau 34 Jahre nach dem Mauerfall kommt der Friedensnobelpreisträger und ehemalige polnische Staatspräsident Lech Walesa am 9. November an die Saale. Auf Einladung der Stadt Halle und der Mitteldeutschen Zeitung wird der 80-Jährige in der Marktkirche einen Vortrag über die Zukunft Europas halten.

„Er ist eine Galionsfigur im europäischen Freiheitskampf und bis heute ein Vorbild. Wir erhoffen uns von ihm auch Impulse für das Zukunftszentrum“, sagte Bürgermeister Egbert Geier (SPD). Walesa wird sich ins Goldene Buch der Stadt eintragen, mit Vertretern der Zivilgesellschaft sprechen und 18 Uhr seinen Vortrag halten. In der Marktkirche wird am Abend auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) erwartet.

Lech Walesa ist eine Ikone im europäischen Freiheitskampf.
Lech Walesa ist eine Ikone im europäischen Freiheitskampf.
(Foto: Britta Pedersen/dpa)

So teilweise verstörend Walesas Äußerungen nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ teilweise auch sind – unter anderem sorgte er mit seiner Kritik an Homosexuellen für Empörung – so unstrittig sind seine Verdienste bei der politischen Umwälzung. 1980 hatte der Elektriker auf der Danziger Lenin-Werft die Solidarnosc gegründet. Die Gewerkschaft setzte sich für Demokratie, freie Meinungsäußerungen und die Gleichbehandlung der Arbeiter ein. „Ohne Walesa und die Solidarnosc hätte es die friedliche Revolution in der DDR nicht gegeben“, ist die FDP-Politikerin Cornelia Pieper, Generalkonsulin in Danzig, überzeugt. Walesa hat sein Büro im Europäischen Solidarnosc-Zentrum, das als Vorbild für das Zukunftszentrum in Halle gilt.

„Wir werden Lech Walesa nicht verstecken. Das würde er auch gar nicht wollen“, sagte Geier. Der Besuch des Friedensnobelpreisträgers und Staatsmannes zeige vielmehr, wie das Zukunftszentrum bereits wirke, ohne dass es schon stehe. „So stellen wir uns das Miteinander von Zukunftszentrum und Stadt vor. Hochrangige Gäste, die nach Halle kommen, sollen mit Bürgern der Stadt ins Gespräch kommen“, meinte Geier.

Die Stadt will zudem selbst noch stärker das Zukunftszentrum in der Öffentlichkeit präsentieren. So ist ein Büro im ehemaligen Kaufhof auf dem Markt geplant, „in dem sich jeder über den Stand der Entwicklung informieren kann“. Zuletzt hatte das Silbersalz-Festival im einstigen Kaufhaus für Furore gesorgt. Die Organisatoren gehen davon aus, dass sie durch das Zukunftszentrum weitere Impulse bekommen.

Für den Vortrag von Lech Walesa am 9. November stehen in der Marktkirche 400 Plätze zur Verfügung. Der Eintritt ist frei.

Was wollen Sie Lech Walesa fragen?

Die MZ-Leser haben die Möglichkeit, Fragen an Lech Walesa zu richten. Worauf hätten Sie gern eine Antwort? Schicken Sie Ihre Fragen bis 4. November per Mail an: [email protected], Stichwort Lech Walesa. Die besten Fragen werden wir Lech Walesa nach seinem Vortrag in der Marktkirche stellvertretend für die Leser stellen.