32 Kilometer lange Regenpause
Halle/MZ. - Die Familie aus Hoym (Kreis Aschersleben) hatte sich an diesem Sonnabend ganz kurzfristig entschieden, die Räder aufs Autodach zu packen und zum Abschluss der AOK-Radtourenserie in Halle dabei zu sein. "Das Wetter sah ja so schlecht aus, dass wir uns eigentlich schon von der Fahrt verabschiedet hatten", erzählte Mutter Corina Adam. Doch 7.30 Uhr fiel die Entscheidung pro Tour. Und kurz nach 10.30 Uhr waren die drei Hoymer zusammen mit 250 anderen Radlern auf der Tour durch die Saalelandschaft zwischen Halle und Salzmünde mit Start und Ziel am AOK-Hauptquartier am Robert-Franz-Ring.
Pünktlich zu Beginn der rund 32 Kilometer langen Fahrt hatte der Wettergott ein Einsehen, schloss die Himmelsschleusen, ließ den Wind abflauen, hin und wieder sogar die Sonne hervor lugen und erst nachmittags wieder Regen zu. So gab es schöne Ausblicke auf die Brachwitzer Alpen, eine trockene Rast an der Gaststätte "Saaleblick" in Salzmünde; so strampelten die Teilnehmer mit Weitblick über den kleinen Höhenzug zwischen Benkendorf und Lieskau und mit nur moderaten Schlammspritzern durch die Dölauer Heide.
Dabei legte sich auch Simon Ulmer mächtig ins Zeug. Das kleine Fahrrad des Sechsjährigen war mit einer Stange mit dem Rad von Vater Mathias verbunden. Mutter Almut hatte den jüngsten Spross der Familie, den zweieinhalbjährigen Robert, im Kinderkörbchen auf ihrem Rad. Der neun Jahre alte Paul fuhr allein die Strecke mit. Für die beiden Richter aus Halle und ihre Kinder war dies keine ungewöhnliche Tour. "Wir sind öfter mit der ganzen Familie per Rad unterwegs", erzählt Almut Ulmer. Und während Paul regelmäßig in die Schule radelt, will auch Simon sein Licht nicht unter den Scheffel stellen. "Ich fahre immer mit dem Rad in den Kindergarten", ruft er fröhlich.
Viele der Mitfahrer haben in diesem Jahr bereits andere der insgesamt fünf Bike- und Funtouren hinter sich gebracht. Zum Beispiel die Zörbigerin Jutta Lebahn aus dem Kreis Bitterfeld. "Ich bin schon die Goitzschetour mitgefahren und die Runde im Harz", erzählt die 64-Jährige, die sich gewünscht hätte, dass bei der Fahrt etwas mehr Zeit für Sehenswürdigkeiten am Rande der Strecke geblieben wären. "Zum Beispiel für die Lettiner Kirche."