20 Jahre TV Halle 20 Jahre TV Halle: Was passiert eigentlich hinter den Kulissen des Senders?

Halle (Saale) - Täglich um Punkt 18 Uhr heißt es „hallo Halle!“. Dann begrüßt Ulrike Wölfel oder einer ihrer beiden Kollegen die Zuschauer an den Bildschirmen und begleitet sie durch die Sendung, in der es vor allem um eines geht: Halle - und zwar total lokal. „Es ist schön, gerade über meine Heimatstadt berichten zu dürfen“, so die 29-jährige Hallenserin.
Am heutigen Donnerstag feiert der lokale Sender TV Halle seinen 20. Geburtstag. Und Chefredakteur und Geschäftsführer Ralf Schietrumpf ist sich sicher: „Unseren Erfolg haben wir vor allem den Mitarbeitern und den Zuschauern zu verdanken.“ Und Erfolg, das hat der Sender in den vergangenen Jahren bewiesen, hat er. Immerhin rund 50.000 Zuschauer sehen sich das einstündige Programm täglich an.
Auch Preise hat TV Halle schon einige erhalten
Und auch Preise hat TV Halle schon einige erhalten. So beispielsweise zuletzt den „Rundfunkpreis Mitteldeutschland“ im vergangenen November. Glückwünsche zum 20-jährigen Bestehen kommen auch von der Medienanstalt Sachsen-Anhalt. Direktor Martin Heine lobt den hohen journalistischen Anspruch, den TV Halle an sich selbst stellt. „Ich wünsche mir, dass der Sender auch die nächsten 20 Jahre gut meistern wird“, so Heine.
Aber wie entsteht die tägliche Stunde Lokalfernsehen eigentlich? Was passiert hinter den Kulissen, bevor an jedem Abend die lokalen Geschichten über die Bildschirme flackern?
TV Halle: Redaktionsalltag beginnt um neun Uhr an jedem Morgen mit der Frühkonferenz
„Der Redaktionsalltag beginnt für uns um neun Uhr an jedem Morgen mit der Frühkonferenz“, erklärt Schietrumpf. „In der Sitzung werden die Themen besprochen und die Aufgaben für den Tag verteilt“, so der Chefredakteur. Sein Team bestehe derzeit aus elf Mitarbeitern. Der 45-Jährige ist gebürtiger Hallenser und macht selbst seit rund 20 Jahren lokales Fernsehen. Zu TV Halle stieß er im Jahr 2000.
Attila Dabrowski ist seit knapp vier Jahren dabei. „Nach der Konferenz starte ich mit der Recherche für die Beiträge, suche zum Beispiel nach passenden Gesprächspartnern“, sagt er. Als sogenannter Videojournalist - kurz VJ - ist er eigentlich mindestens zwei Personen in einer. Denn er kümmert sich nicht nur um die Kamera und den Ton, sondern ist gleichzeitig auch der Redakteur, der die Fragen stellt, und der Cutter, der am Ende den Beitrag schneidet und in Form bringt.
TV Halle: Konsequente Aufgabenteilung bei der Produktion aufgehoben
Der Trend gehe immer mehr dazu über, dass die konsequente Aufgabenteilung bei der Produktion der einzelnen Beiträge aufgehoben werde, erklärt Schietrumpf. Das wird auch beim Chef selbst deutlich, denn der spricht regelmäßig den Wetterbericht ein.
1998: Am 5. April flimmert um 18 Uhr die erste Sendung über die Bildschirme. Damals noch aus der Grenzstraße.
2000: Bei der Oberbürgermeisterwahl 2000 sendet TV Halle zum ersten Mal live.
2002: In der Stephanusstraße in Halle ereignet sich eine schwere Gasexplosion. In Live-Sondersendungen berichtet TV Halle über die aktuelle Lage.
2006: Am 22. April heißt es Kisten packen. TV Halle zieht ins Medienhaus der Mitteldeutschen Zeitung in die Delitzscher Straße.
2006: Für die Dokumentation „Als der Frieden nach Halle kam“ wird der Sender mit dem „Rundfunkpreis Mitteldeutschland“ ausgezeichnet. Weitere Preise folgen in den darauffolgenden Jahren.
2011: Zur Eröffnung des ERDGAS Sportparks überträgt TV Halle das Eröffnungsspiel Hallescher FC gegen den Hamburger SV live in alle halleschen Haushalte.
2012: Zum zweiten Mal geht es um die Macht im TV Halle-Studio. Die beiden Oberbürgermeisterkandidaten Bernhard Bönisch und Bernd Wiegand liefern sich vor laufenden Kameras einen Schlagabtausch.
2013: Das Jahrhunderthochwasser hält eine ganze Region in Atem. TV Halle sendet eine Woche lang rund um die Uhr live und ist wichtige Informationsquelle für die Hallenser und Kommunikationsplattform für den städtischen Krisenstab.
2016: Im Herbst wird hier das neue, volldigitale Fernsehstudio in Betrieb genommen.
2018: Anfang des Jahres stellt TV Halle den Sendebetrieb auf Full-HD um und versorgt bereits die meisten Kabelnetze mit dem hochauflösenden Fernsehen.
Gegen 16.30 Uhr gehe es dann daran, die Moderationen im Studio aufzuzeichnen, so Schietrumpf. Gleichzeitig arbeiten die anderen Mitarbeiter noch an ihren Beiträgen: das Material schneiden, Texte schreiben und diese vertonen. „Ungefähr eine Viertelstunde vor Sendebeginn sollten diese fertig sein“, erklärt Dabrowski. Zum Schluss werden die Beiträge, die Moderationsabschnitte und die Werbeblöcke in der Regie zusammengestellt, damit am Ende alles nach Plan verläuft. Und dann, um 18 Uhr, geht es los mit der aktuellen Sendung.
››Den Livestream und die Mediathek von TV Halle gibt es unter www.tvhalle.de. Zudem kann der Sender über Kabel empfangen werden und wird über DVB-T auf dem Kanal 40 sowie HbbTV verbreitet. (mz)


