1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. 100 Jahre Epper: 100 Jahre Epper: Biografie zum Loriot des Ostens erschienen

100 Jahre Epper 100 Jahre Epper: Biografie zum Loriot des Ostens erschienen

Von Robert Prellwitz 23.08.2019, 12:30
Epper Nr. 11
Epper Nr. 11 Verlag & Verlagsservice Fa. Schneidewind

Halle (Saale) - Mit seinen witzigen Zeichnungen und den unverkennbaren Knollnasen seiner Protagonisten hat Arthur Epperlein viele Menschen zum Lachen gebracht und sich nebenbei den Namen „Loriot des Ostens“ eingehandelt. Dabei war der 1995 verstorbene Hallenser mit den lustigen Zeichnungen viel mehr als nur ein Karikaturist.

Mit seinem Buch „Humor ist nur die Höflichkeit der Verzweiflung. Aus dem Leben von Arthur Epperlein“ will der 63-jährige Autor Rüdiger Schneidewind auch die ernste Seite Eppers beleuchten. Dafür nimmt er den 100. Geburtstag Epperleins zum Anlass. Da alle guten Dinge drei sind, hat Schneidewind gemeinsam mit drei weiteren Autoren, dem Stadtmuseum Halle und der MZ den dritten Versuch unternommen, das Leben von Arthur Epperlein aufzuarbeiten.

„Ich habe Jahrzehnte lang über Epperleins Zeichnungen gelacht“

Neben dem 100. Geburtstag des Karikaturisten gibt es noch einen weiteren Grund für das Erscheinen der Biografie. „Ich habe Jahrzehnte lang über Epperleins Zeichnungen gelacht, aber wer er wirklich war, wusste ich nie“, so Schneidenwind. Mit dem Buch füllt Rüdiger Schneidewind Lücken, die die zwei vorherigen Biografien von Heinz Grünklee offen ließen. „Das Bild von Arthur Epperlein verändert sich mit der dritten Auflage“, kündigt er an.

Epperlein, der den Künstlernamen „Epper“ trug, lebte 50 Jahre lang in Halle und fertigte für die hallesche Zeitung „Freiheit“, heute MZ, über 5.000 humoristische Karikaturen an. In seinen Werken griff er oft aktuelle Themen auf und brachte durch das Skizzieren von Stereotypen und Vorurteilen seine politischen Ansichten zum Ausdruck.

Seine Karikaturen auch in Österreich, Dänemark, Russland oder den USA

Seine Karikaturen wurden darüber hinaus auch in Österreich, Dänemark, Russland, den USA und im Satiremagazin Eulenspiegel veröffentlicht. Seine Arbeit war international gefragt, wodurch er Angebote von verschiedensten Verlagen erhielt. „Epper hat sogar, aufgrund seiner Verbundenheit zur Stadt Halle, ein Angebot des Eulenspiegels ausgeschlagen“, erzählt Schneidewind stolz.

Der Titel des Buches „Humor ist nur die Höflichkeit der Verzweiflung“ ist ein Zitat von Epper selbst. Rüdiger Schneidewind hat diesen Titel gewählt, weil er den Karikaturisten treffend umschreibt. „Epper bezog seinen Humor aus seinem Pessimismus“, so der Autor.

Stadtmuseum zeigt Sonderausstellung zu Epper

Auch das Stadtmuseum hat etwas zum 100. Jahrestag von Epperlein vorbereitet. Vom 30. August bis zum 13. Oktober können Interessierte die Sonderausstellung „Bitte mal lachen! Arthur Epperlein zum 100. Geburtstag“ im Stadtmuseum besuchen.

Neben Skizzen und Zeichnungen wird die Ausstellung unter anderem auch seine Arbeiten für das Pressefest der Freiheit und seine beliebten Witzserien aus der Beilage „Blick“ zeigen. Die feierliche Eröffnung der Ausstellung findet schon am Donnerstag, 29. August, um 18 Uhr statt. (mz)