Wohnpark in Gräfenhainichen Wohnpark in Gräfenhainichen: Bauboom am Barbarasee

Gräfenhainichen - Die Bebauung im südlichen Teil des Gräfenhainichener Wohnparks am Barbarasee boomt. „Die Grundstücke im Tauben- und im Nachtigallenweg, deren Parzellierung der Stadtrat erst Ende vergangenen Jahres beschlossen hat, wurden uns regelrecht aus den Händen gerissen“, sagt Thomas Ludwig.
Eine so große Nachfrage hat auch den Fachbereichsleiter für Bau, Ordnung und Liegenschaften in Gräfenhainichen überrascht.
Ganz schnell vergriffen
„Weil alle Grundstücke im ersten Abschnitt ganz schnell vergriffen waren, hat der Stadtrat Mitte diesen Jahres den Weg freigemacht, damit auch im zweiten Abschnitt gebaut werden kann. Nun werden hier insgesamt ein Dutzend neuer Eigenheime gebaut . Und die ersten Häuser stehen bereits“, sagt Ludwig.
Ursprünglich war laut Bebauungsplan auf dem etwa 10.000 Quadratmeter großen Grundstück der Bau eines größeren Wohn- und Geschäftshauses samt Parkplätzen vorgesehen. Weil aber immer wieder Anfragen von Einheimischen und auch Interessenten von außerhalb nach Baugrundstücken kamen, hatte der Gräfenhainichener Stadtrat im November 2016 den Beschluss gefasst, das bereits erschlossene Grundstück in mehrere Parzellen aufzuteilen.
Seit dem ersten Spatenstich im September 1993 ist der natur- und ortsnah gelegene Wohnpark am Barbarasee im Süden Gräfenhainichens stetig aber langsam gewachsen.
Gerade zu Beginn der Bebauung gab es aber auch Probleme. Vor allem die Verkehrsführung und der damals noch fehlende Lärmschutzwall hatten für heftige Kritik gesorgt.
Neben zahlreichen Ein- und Mehrfamilienhäusern unterschiedlicher Bauart entstanden hier ein Einkaufsmarkt, ein Kirchenneubau, ein Pflegeheim, ein Spiel- und Bolzplatz sowie altengerechte Wohnbauten. Mittlerweile leben hier etwa 500 der knapp 6.500 Einwohner der Heidestadt.
„Eine Voraussetzung dafür war, den schon vorhandenen Gehweg entsprechend zu verändern“, sagt Ludwig und spricht von einer klugen Entscheidung des Stadtrates. „Dass der nur ein halbes später den gleichen Beschluss für die zweite Hälfte des großen Grundstücken fassen musste, war nicht absehbar. Keiner hat damit gerechnet, dass der Verkauf so schnell geht“, freut sich der Fachbereichsleiter.
Und weil es dort nur noch zwei freie Parzellen gibt, schmiedet die Stadt bereits neue Pläne, um den Wünschen der Bauwilligen gerecht werden zu können. „Zum Plan des Wohnparkes gehört auch der Seeadlerweg, der - wenn alles wie geplant läuft - dort beginnt, wo jetzt der Rotkehlchenweg endet“, sagt Ludwig.
In dem Bereich, links in Richtung Lärmschutzwall, könnten in den nächsten Jahren 25 weitere Baugrundstücke für Häuslebauer entstehen, informiert der Mann aus der Verwaltung. Doch das sei eine Entscheidung des Stadtrates, der sich im nächsten Jahr mit einer Art Verpflichtungsermächtigung dazu bekennen muss, ob er diesen Teil des Wohnparkes, der noch nicht erschlossen ist, erschließen lassen will.
Geringes Risiko
Dazu müsse die Stadt Gräfenhainichen das erste Mal seit über einem Jahrzehnt einen neuen Kredit aufnehmen. Von etwa 750.000 Euro ist die Rede, die Bürgermeister Enrico Schilling (CDU) gut angelegt sieht. „Die Nachfrage an Baugrundstücken ist so groß wie noch nie. Wenn der Bedarf so bleibt, ist das Risiko der Stadt auf den Kosten sitzen zu bleiben relativ gering.“
Schließlich würden die Investitionen beim Verkauf der erschlossenen Grundstücke wieder in die Stadtkasse zurückließen, freut sich das Stadtoberhaupt über den späten Erfolg des Wohnparks.
Denn dessen erste Jahre hatten für reichlich Diskussionen, magere Verkaufszahlen und eine leere Stadtkasse sowie für Zündstoff in Sachen Verkehrsführung und Lärmschutz gesorgt.
„Wenn auch die Kommunalaufsicht für diesen noch genehmigungspflichtigen Teil ihren Segen gibt, könnten die Erschließungsarbeiten im Frühjahr 2019 beginnen und die ersten Häuser 2020 im Seeadlerweg stehen“, gibt Ludwig einen Ausblick. (mz)