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Wassersport in Zschornewitz Wassersport in Zschornewitz: Bei 50. Frühjahrsregatta sind Ruderrecken auf Kurs

Von Ulf Rostalsky 30.04.2018, 06:45
Ben Uhlig holte im Einer der Altersklasse 13 die erste Goldmedaille für die Zschornewitzer Ruderer bei der Frühjahrsregatta auf der Gurke.
Ben Uhlig holte im Einer der Altersklasse 13 die erste Goldmedaille für die Zschornewitzer Ruderer bei der Frühjahrsregatta auf der Gurke. Thomas Klitzsch

Zschornewitz - Erfolgreicher Saisonauftakt für die Zschornewitzer Ruderer: Bei der mittlerweile 50. Frühjahrsregatta auf dem heimischen See legten die Aktiven im Turbine-Dress 14 Mal am Siegersteg an. Mit 17 Siegen war nur die Hallesche Rudervereinigung Böllberg und Nelson erfolgreicher.

„Es läuft“, hatte das Zschornewitzer Ruderurgestein Falk Brämer schon kurz nach den ersten Rennen verkündet. Auch Trainerin Anne Senst schwante Gutes. Die Ruderer wären voll auf Kurs, so ihre Botschaft.

Der Optimismus kam nicht von ungefähr. Schließlich preschten die Zschornewitzer vor. Ben Uhlig machte im Einer der Altersklasse bis 13 Jahre sprichwörtlich den Wellenbrecher. Er ließ trotz Wind und Wellengang nichts anbrennen und gewann als erster der Hausherren. Ein gutes Omen, waren sich die Verantwortlichen sicher. „Wir sind gut dabei. Wir haben gut trainiert“, betont Falk Brämer.

Auftakt ist anspruchsvoll

Die Ruderer haben nach der Winterpause schnell Fahrt aufgenommen. Die Fitness stimmte dank Extraeinheiten unterm Hallendach und im Ruderbecken. Jetzt brauchte es noch das Gefühl für das Wasser. Auf dem Zschornewitzer See wurde zum Feinschliff angesetzt. Der Aufwand hat sich gelohnt. „Wir sind wirklich sehr zufrieden“, macht Thomas Renner kein Geheimnis aus seiner Gemütslage. Der Präsident des Zschornewitzer Ruderclubs weiß, dass der Saisonauftakt für alle Starter anspruchsvoll war.

Die Frühjahrsregatta in Zschornewitz feiert Jubiläum. Den Wettkampfauftakt auf dem Zschornewitzer See gab es am Sonnabend zum 50. Mal. Die Traditionsveranstaltung steht hoch im Kurs bei Aktiven und Zuschauern. Für die Rennen hatten insgesamt 266 Starter gemeldet. Das Gros der Aktiven (195) ging in den Kinder-Altersklassen an den Start. Erfolgreichster Verein war die Hallesche Rudervereinigung Böllberg und Nelson mit 17 Siegen. 14 Mal legten Zschornewitzer Sportler am Siegersteg an. Dritter der Mannschaftswertung wurde der Bernburger RC (8 Siege) vor dem SC Magdeburg (7) und den Wassersportfreunden Burg (3). Rudersport vom Feinsten gibt es in Zschornewitz das nächste Mal am 9. und 10. Juni. Dann stehen die sachsen-anhaltischen Landesmeisterschaften auf dem Programm.

Zwar liegt die Regattastrecke relativ windgeschützt. Ordentlichen Wellengang gab es allerdings trotzdem. „Da müssen gerade die Jüngsten aufpassen. Sie müssen Balance und Richtung halten. Da sind auch die Betreuer in den Begleitbooten gefragt.“ Tatsächlich griffen die Trainer nicht selten zur „Flüstertüte“. Direkte Ansprache, Richtungskorrektur. Linientreue macht im Sport manchmal sogar Sinn.

In der Spur ist von Anfang an Anna-Lisa Pobbig geblieben. Die 19-Jährige Zschornewitzerin gewann das Einerrennen der Damen. Mit Medaille um den Hals lehnte sich die junge Frau weit aus dem Fenster. „Es war mein erstes Rennen überhaupt in diesem Jahr. Training auf dem Wasser gab es auch nicht wirklich.“ Unter der Woche ist die Ruderin in Thüringen unterwegs, vom Hobby will sie dennoch nicht lassen.

„Ich rudere seit elf Jahren. Das ist mein Ding“, erzählt die Frau, die auf der Heimstrecke nichts anbrennen ließ und souverän mit 10 Sekunden Vorsprung vor Stefanie Rabe (Ruder-Club Wittenberg) gewann. Ein gutes Zeichen für die Landesmeisterschaften, die Anfang Juni ebenfalls in Zschornewitz ausgetragen werden? Anna-Lisa Pobbig hält sich mit einer Antwort zurück. An den Start möchte sie aber auf jeden Fall gehen.

Sportschüler aus Zschornewitz

Mit Curtis Hillert (SC Magdeburg) und Konstantin Stein (Halle) trugen sich zwei hoffnungsvolle Nachwuchstalente in die Siegerlisten an der Gurke ein. Beide Sportler sind keine Unbekannten in Zschornewitz. Bis August starteten sie nämlich noch für den heimischen Ruderclub. Dann stand der Wechsel an die Sportschule an.

Der buchstäbliche Sprung ins kalte Wasser hat sich offenbar für die Athleten gelohnt. Beide setzten sich in ihren jeweiligen Rennen gegen starke Konkurrenz durch. Die Medaillen waren die eine Seite. Die andere war der Beifall. Einmal Zschornewitzer, immer Zschornewitzer. Der Blau-Weiße Fanclub tobte nicht erst, als Hillert und Stein als Erste durchs Ziel fuhren.

Auch Mutter Yvonne Stein hatte nicht mit lautstarker Unterstützung gespart. Erleichterung und Jubel: Erfolg macht hartes Training vergessen.

(mz)

Der Zschornewitzer Fanclub jubelt jedem Sieg entgegen.
Der Zschornewitzer Fanclub jubelt jedem Sieg entgegen.
Klitzsch