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Sprachturnier in Gräfenhainichen Sprachturnier in Gräfenhainichen: Russisch im Freizeitpark

Von Dietmar Bebber 15.11.2019, 17:57
Julia Küchler, Paula Engelhardt und Russischlehrerin Katja Hultsch (v. l.) beim Üben mit dem Sprachlernspiel „New Amici“
Julia Küchler, Paula Engelhardt und Russischlehrerin Katja Hultsch (v. l.) beim Üben mit dem Sprachlernspiel „New Amici“ Bebber

Gräfenhainichen - Mehr als 4200 Schülerinnen und Schüler aus insgesamt 202 Schulen in drei Ländern haben in diesem Jahr an dem Sprachturnier teilgenommen. Und Julia Küchler als „Russisch-Könnerin“ und Paula Engelhardt als „Russisch-Nichtkönnerin“ vom Gräfenhainichener Paul-Gerhardt-Gymnasium gelangten ins Finale.

Dabei muss man wissen, dass die „Könner“ Russischunterricht haben und die „Nichtkönner“ diese Sprache nicht lernen. Zudem mussten sich die beiden über eine schulinterne Runde und die nachfolgende regionale Runde in Landsberg qualifizieren, um zu den 18 Gewinnerteams aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz zu gehören, die im Europa-Park in Rust wetteiferten. 36 Jugendliche verbrachten auf Einladung von Gazprom Germania GmbH das erste Novemberwochenende in Deutschlands größtem Freizeitpark.

Im Großen Finale galt es nun, zwischen Achterbahn und Zuckerwatte, Vokabelwissen und Russlandkunde unter Beweis zu stellen. Von Freitag bis Sonntag waren die Teilnehmer im Hotel untergebracht. Besonderes Highlight des Rahmenprogramms war für die 17-Jährigen aus Gräfenhainichen der Nachtrundgang durch Freiburg.

Aber auch sonst waren sie voll des Lobes. „Es macht Spaß zu spielen, auch wenn Glück dabei eine große Rolle spielt“, verriet Julia Küchler. Für Paula Engelhardt ist es vor allem der Anreiz, wie man eine fremde Sprache spielerisch kennenlernen kann. „Das weckt regelrecht das Interesse an der Sprache.“

Begleitet wurden die beiden zum Finale von der Russischlehrerin Katja Hultsch, welche die Teilnehmerinnen quasi als Coach begleitete. Hultsch versicherte auch, dass das Interesse an der russischen Sprache nach wie vor vorhanden sei. „Das Paul-Gerhardt-Gymnasium hat jedes Jahr eine gut gefüllte Russischklasse“.

Die Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs kamen übrigens aus Euskirchen. Die beiden Gymnasiasten aus Nordrhein-Westfalen setzten sich in einem packenden Finale gegen ihre Mitspieler aus dem Schweizer Winterthur durch. Für die Sieger des Russisch-Wettbewerbs heißt es nun Kofferpacken, denn sie reisen nach Moskau und St. Petersburg. Bronze ging an das Team vom „Burger-Roland-Gymnasium“.

Auch wenn es für Julia Küchler und Paula Engelhardt diesmal nicht für einen Medaillenplatz gereicht hat, bekamen sie einen Preis überreicht. Die „Russisch-Könnerin“ Julia erhielt ein spezielles „Russisches Wörterbuch“, Paula ein Buch, das von der Mauer und der deutsch-russischen Beziehung sowie dem Verhältnis untereinander berichtet. Die nächste Chance, dann vielleicht wieder auf dem obersten Treppchen zu stehen und eine Reise nach Russland zu gewinnen, gibt es schon im nächsten Jahr, denn im Frühjahr 2020 startet die nächste schulinterne Runde der 12. Klasse.

Bundescup in Russisch

Seit 2007 lobt das Deutsch-Russische Forum nun schon den deutschlandweiten Bundescup „Spielend Russisch lernen“aus, um spielerisch mehr Schülerinnen und Schüler für das Erlernen der russischen Sprache zu interessieren und dabei auch Jugendliche zu erreichen, die bislang keinen Zugang zu dieser Sprache hatten. Grundlage des deutschlandweiten Sprachturniers ist die deutsch-russische Ausgabe des Sprachlernspiels „New Amici“, das auch ohne Russischkenntnisse gespielt werden kann. Gespielt wird in gemischten Mannschaften aus einem Russischkönner und einem Sprachneuling.

Schon seit zwölf Jahren nimmt das Paul-Gerhardt-Gymnasium an diesem Wettbewerb teil und kann auf eine gute Bilanz blicken. Gelang ihnen in diesem Jahr die dritte Finalteilnahme, stellten die Heidestädter 2013 sogar den Gesamtsieger.

(mz)