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Skulpturen unterm Hammer Skulpturen unterm Hammer: Verein Dübener Heide versteigert Kettensägekunst

Von Ulf Rostalsky 26.09.2017, 09:27
Auf der Skulpturenwiese neben Weichers Mühle in Tornau kam schwergewichtige Schnitzkunst unter den Hammer. Ortsbürgermeister Udo Reiss erteilte die Zuschläge.
Auf der Skulpturenwiese neben Weichers Mühle in Tornau kam schwergewichtige Schnitzkunst unter den Hammer. Ortsbürgermeister Udo Reiss erteilte die Zuschläge. Ulf Rostalsky

Tornau - Geschnitztes fasziniert. Gerade dann, wenn es schwergewichtig ist und von Meisterhand mit der Kettensäge aus Pappel- und Eichenholz geschält worden ist. „Das Interesse an den Skulpturen ist immer groß“, sagt Axel Mitzka. Er ist Vorsitzender des Vereins Dübener Heide, der jetzt zusammen mit der Ortschaft Tornau und Heidemaler Wolfgang Köppe zur dritten Heimat-Auktion geladen hatte.

Gut 30 Skulpturen des diesjährigen Holzskulpturenwettbewerbs kamen unter den Hammer. Nicht zum reinen Zeitvertreib. „Wir werden mit dem Erlös die Projektarbeit im Naturpark unterstützen“, so Mitzka.

Die Rede ist vom Erwerb einer wertvollen Feuchtwiese am Hammerbach, die unter anderen Fledermäusen als Jagdrevier dient. Außerdem will der Verein die Heideknirpse im Naturpark-Kindergarten in Pressel bei der Anschaffung eines Wildtierbeobachtungswagens unterstützen.

Holzskulpturen sollen möglichst öffentlich zugänglich stehen

„Der Anfang ist gemacht“, meint Tornaus Ortsbürgermeister Udo Reiss. Bei seiner Premiere als Auktionator wechselten Skulpturen im Wert von 2.540 Euro den Besitzer. Die Zahl stimmt zufrieden, zumal dem Verein nicht unbedingt daran gelegen ist, dass die beim Holzskulpturenwettbewerb entstandenen Kunstwerke auf Nimmerwiedersehen in privaten Grundstücken verschwinden.

Der Holzskulpturenwettbewerb in Tornau ist der Publikumsmagnet schlechthin in der Heide. Jahr für Jahr kommen am letzten Juliwochenende Tausende Besucher ins Hammerbachtal, um den Schnitzern mit der Kettensäge über die Schulter zu schauen.

2017 stand die mittlerweile 18. Auflage des Spektakels an, das auf eine Idee des Heidemalers Wolfgang Köppe zurückgeht. Unter dem Motto „Bäume bauen Brücken zwischen Menschen“ legten sich 30 Künstler ins Zeug.

Strahlender Sieger mit gleich zwei Titeln - dem Publikums- und dem Künstlerpreis - war Axel Glanz aus Serno. Sein „Phoenix“ ist übrigens noch zu haben.

„Sie sollen möglichst an öffentlich zugänglicher Stelle stehen“, erklärt der Tornauer. Das Heidedorf liefert den Beweis. Praktisch überall im Ort sind Skulpturen zu finden. „Aber irgendwann wird der Platz knapp.“

In Schlaitz am Muldestausee ist die Holzschnitzkunst ebenso zu Hause. Im Dorf finden sich schon heute zahlreiche Skulpturen. Mindestens drei weitere kommen jetzt dazu. Ulrich Böttcher bot im Auftrag der Agrargenossenschaft Schlaitz.

Ein überdimensionaler Schuh, der „Weltenbaum“ vom aktuellen Köppe-Preisträger Alf Kampfmeier und das hölzerne Buch mit dem Titel „Glaube selbst“ des Mescheiders Theo Wagner wechseln vom Hammerbach an den Muldestausee. „Wir werden einen schönen Platz finden, um die Schnitzerei aufzustellen“, verspricht Böttcher.

Zum Geburtstag ein überdimensionales Sitzmöbel

Selig ist auch Wolfgang Richter. Der Mann aus Bad Düben schlug beim hölzernen Thron zu. Für Richter eine logische Sache. Zum 50. hätte er das erste überdimensionale Sitzmöbel bekommen. „Zum 60. darf es ruhig noch eins sein“, erklärt er mit einem Augenzwinkern. (mz)