Paul-Gerhardt-Gymnasium Paul-Gerhardt-Gymnasium: Neue Vize-Direktorin mit klarer Ansage
Gräfenhainichen - Das Paul-Gerhardt-Gymnasium hat eine neue stellvertretende Schulleiterin. Nachdem Janet Rintelmann das Amt seit Schuljahresbeginn amtierend wahrgenommen hatte, wurde sie jetzt offiziell berufen. Vorschusslorbeer gab es reichlich für die 40-Jährige.
Gabriele Duckstein, schulfachliche Referentin beim Landesschulamt, wies ausdrücklich auf Rintelmanns „Umsicht, Empathie und Engagement“ hin. Sie habe das Bewerbungsverfahren mit Bravour gemeistert, fügt die Fachfrau über die Neue hinzu.
Da darf es erstaunen, dass die gebürtige Dessauerin ganz andere Worte findet. „Hätte mir das mit dem Stellvertreteramt jemand vor einem Jahr gesagt. Ich hätte es nicht für wahrhaben wollen.“ Janet Rintelmann steht dazu, für die neue Funktion umdenken zu müssen. „Ich glaube, ich habe einen guten Stand im Kollegium. Jeder hier kennt meine Stärken und meine Schwächen. Aber jetzt muss ich auch unbequeme Entscheidungen treffen. Das ist eine große Herausforderung.“
Dennoch hat sie die Chance beim Schopf gepackt und nach siebeneinhalb Jahren am Paul-Gerhardt-Gymnasium ihren Hut in den Ring geworfen. Wohl wissend, dass der Anteil organisatorischer Arbeit deutlich zunehmen wird. „Daran werde ich mich gewöhnen. Ich hatte ja auch schon ein paar Monate Zeit dazu“, sagt die Frau, die Deutsch, Englisch und Psychologie unterrichtet und nie etwas Andres tun wollte.
„Für mich gab es keinen Plan B. Ich bin in die Schule gekommen und wusste schon nach der ersten Stunde, dass Lehrerin mein Beruf sein sollte.“ Warum, kann Janet Rintelmann nicht sofort erklären. „Vielleicht ist es ganz einfach. Ich freue mich über jeden Lernfortschritt und alles, was du für deine Arbeit zurückbekommst.“ Auch deshalb möchte die zweifache Mutter weiter „mit den Kleinen und Großen arbeiten“. Sie unterrichtet in Klasse 7, steht aber auch in den 11. und 12. Klassen an der Tafel. „Es macht mir einfach Spaß.“
Nach Gräfenhainichen kam die neue Stellvertreterin über Umwege. Nach dem Abitur am Dessauer Philanthropinum studierte sie in Leipzig. Es folgte das Referendariat am Walter-Gropius-Gymnasium in Dessau. Weil es im Land keine offenen Stellen in ihrer Fächerkombination gab, wechselte die junge Lehrerin nach Niedersachsen.
„Eine besondere Situation. Durchaus schon verrückt“, scheut Janet Rintelmann nicht zu sagen. Zwei Wohnungen in relativ großer Entfernung, das erste Kind und dazu der Wunsch nach Rückkehr zu den eigenen Wurzeln, zur Familie.
Gräfenhainichen und das Paul-Gerhardt-Gymnasium wurden es am Ende eines längeren Weges. „Stück für Stück zurück“, sagt Janet Rintelmann mit einem Schmunzeln im Gesicht. Die letzte Station vor Gräfenhainichen war Helmstedt. Grenzstadt. Fast schon Sachsen-Anhalt. Seit 2010 unterrichtet sie am Paul-Gerhardt-Gymnasium.
Die Dessauerin strahlt Zufriedenheit aus. Gleichwohl sie weiß, dass ihr neues Amt eine Herausforderung wird. „Unser Kollegium hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Es sind viele neue und junge Kollegen dazugekommen.“ (mz)
