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Paul-Gerhardt-Gymnasium  Paul-Gerhardt-Gymnasium: Die Queen bedankt sich an Tag der offenen Tür

Von Ulf Rostalsky 22.01.2017, 21:55
Jonas Fedelinski (Klasse 8d) zeigt Alana Ludwig und Emelie Lennig (beide 5b) den Antwortbrief der Queen.
Jonas Fedelinski (Klasse 8d) zeigt Alana Ludwig und Emelie Lennig (beide 5b) den Antwortbrief der Queen. Ruttke

Gräfenhainichen - Post aus dem englischen Königshaus zu erhalten, das ist im Paul-Gerhardt-Gymnasium kein Novum. Erst letztes Jahr antwortete nahezu jedes Mitglied der Königsfamilie auf Glückwünsche, die Schüler aus der Heide zum Thronjubiläum der Königin geschickt hatten. Jetzt wurde allem aber die Krone aufgesetzt.

An die „Schüler, Lehrer und Eltern“ ist ein höchst offizieller Brief adressiert. Die Post ist wahrhaft königlich. Denn keine andere als Queen Elisabeth II. bedankte sich bei den Heidestädtern für deren guten Wünsche zum 90. Geburtstag.

Das Erstaunliche: Die Zeilen sind kein blanko Antwortschreiben. Denn ausdrücklich nimmt der Hof Bezug auf die Sachen, die die Gräfenhainichener dem Glückwunschschreiben beigefügt hatten.

Tag der offenen Tür an Paul-Gerhardt-Gymnasium: „Natürlich freut uns das“

„Wir haben zur Karte unter anderem die CD mit unserem Theaterstück gepackt“, erzählt Jonas Fedelinski während des Tages der offenen Tür, der am Sonnabend Hunderte Neugierige ins Gymnasium gelockt hatte.

Jonas und Co. hatten mit dem Stück „The Letter“ auf die Sprache der Könige aufmerksam gemacht und damit beim Bundesfremdsprachenwettbewerb den dritten Platz belegt.

Der Film ist jetzt auch dem Königshaus bekannt. „Natürlich freut uns das“, erklärt Englisch-Fachlehrerin Susann Engelmann. Dass es neun Monate dauerte, bis die Antwort der Queen in Gräfenhainichen eingetrudelt war, stört nicht.

„Die Post ist da. Das zählt.“ Der Brief samt Porträtfoto der Monarchin kann jetzt von jedermann genau in Augenschein genommen werden. Er zeigt, dass im Gymnasium neben Naturwissenschaften auch Platz für die Muse ist.

Paul-Gerhardt-Gymnasium: Die ganze Breite am Tag der offenen Tür zeigen

Mitunter überschneiden sich aber beide Bereiche. Beispiel Englisch und Biologie. Alana Ludwig und Emelie Lennig lernen in der 5. Klasse. Ihr Englisch-Projekt „Tree“ ist ein Hilferuf.

Es macht auf die Gefahren aufmerksam, denen Bäume ausgesetzt sind, berichtet von einzigartigen Exemplaren und ruft zur Hilfe für den Erhalt eines jahrhundertealten Buchenwaldes in der Eifel auf.

650 Schüler lernen derzeit im Gräfenhainichener Paul-Gerhardt-Gymnasium. Sie sind nach Angaben des Schulleiters Roland Franke in der Heidestadt selbst und in 67 Orten in der Umgebung zu Hause. Das Gymnasium ist für seine besonderen Leistungen in Mathematik, in Informatik, in den Naturwissenschaften und in Technik bekannt. Der Schule wurde deshalb der Titel „Mint-Gymnasium“ verliehen.

Seit Herbst 2014 ist die Einrichtung auch Excellence-Gymnasium der Martin-Luther-Universität. Damit wird die besonders intensive Kooperation der Heidestädter mit der Hochschule gewürdigt.

„Wir wollen mit dem Tag der offenen Tür die ganze Bandbreite unserer Angebote zeigen“, sagt Schulleiter Roland Franke. Gerade künftige Fünftklässler und deren Eltern sollten dabei aber nicht nur der stumme Zuschauer sein. „Heute zählt Interaktion. Jeder darf sich ausprobieren und entdecken. Das bringt Schule den Leuten näher.“

Tag der offenen Tür am Paul-Gerhardt-Gymnasium: Musik und Chemie beeindrucken

Louisa Berndt und Josefine Tänzer nahmen des Angebot wörtlich. In Bad Schmiedeberg zu Hause, könnte für sie im Herbst ein Wechsel ans Gymnasium nach Gräfenhainichen durchaus in Frage kommen.

Die Mädchen schauten, staunten und legten schnell ihre Scheu ab. Das Schlagzeug hatte es ihnen angetan. Trommeln nach Lust und Laune. Das ist auch eine Art, Schule zu ergründen und lautstark auf sich aufmerksam zu machen.

Im Chemiekabinett war Saskia Grollmisch in ihrem Element. Sie lernt in der 11. Klasse und kann sich durchaus damit anfreunden, die Chemie zum Beruf zu machen. „Es ist für mich greifbar. Hier kann man Naturwissenschaft im Experiment erleben.“ Der Nachweis von Wasserstoff mit der Knallgasprobe kam ihr dabei gerade recht.

(mz)