Osterfeuer in Gräfenhainichen? Osterfeuer in Gräfenhainichen?: Elvis braucht viele Stimmen!

Gräfenhainichen - Gräfenhainichens Bürgermeister hat einen Plan. Er will das spektakulärste Osterfeuer aller Zeiten in der Heidestadt veranstalten. Und das inklusive Liveübertragung im Fernsehen! Am 31. März ab 20.15 Uhr im MDR soll die Welt erleben, wie in Gräfenhainichen zünftig gefeiert wird.
„Dazu lade ich alle Einwohner, aber auch die Bürger der umliegenden Städte und Dörfer recht herzlich ein“, sagt Enrico Schilling (CDU), „ihr müsst nur für uns voten, voten, voten.“ Die Sache hat nämlich einen Haken. 800 Kommunen verfolgen den gleichen Plan und wollen das MDR-Osterfeuer in ihren Ort holen.
Das mag nach einer schlechten Nachricht klingen, aber es gibt auch eine gute: Gräfenhainichen ist bereits nach einem Jury-Entscheid im Finale des Online-Votings.
Sechs Städte - Gräfenhainichen ist die kleinste - kämpfen um die Gunst der Radiohörer. Die besten Chancen haben noch die großen Orte. Und so führt Apolda vor Schmalkalden, Grimma, Stollberg, Gräfenhainichen und Eisleben (Stand Freitag, 12.45 Uhr).
Sieht also im Moment nicht wirklich gut aus für die Heidestadt. Doch nur wer aufgibt, hat tatsächlich verloren. Schilling steigt jetzt in den Ring und wirbt vehement für seine Stadt. „Gräfenhainichen hat sich das verdient. Wir haben hier eine ganz aktive Bürgerschaft, die viel unterwegs ist und vieles macht. Deshalb wäre das MDR-Osterfeuer mit so einer Besetzung das absolute Highlight des Jahres. Hier in Gräfenhainichen sind alle in bester Party- und Feierlaune - und das steckt auch den Bürgermeister und die Stadträte mit an“, verkündet das Stadtoberhaupt im Radio fast staatstragend.
Dabei sollte er jetzt mal richtig auf die Pauke hauen und das verkünden, was Verschwörungstheoretiker schon seit Jahrzehnten behaupten: Elvis lebt! Und zwar in Gräfenhainichen. Der singende Beweis könne vor einem Millionenpublikum erfolgen - aber eben nur in Gräfenhainichen.
Schilling kann das Versprechen sogar leicht selbst erfüllen. Privat tritt er gern als Elvis-Double auf. Sollte er mit dem Gag das Steuer noch herumreißen können und seine Stadt siegt, dann kommen die echten Stars in die Heide.
So soll Rea Garvey das Osterfeuer rocken, Glasperlenspiel will ein „Geiles Leben“ feiern, Nico Santos ist schon „Feuer und Flamme“ und Sasha wird auf Powerballaden setzen. In welchem Ort diese Künstler auftreten, entscheidet sich am 26. März. Bis zum Morgen dieses Tages läuft das Voting auf jumpradio.de.
Im Anschluss verkünden die bekannten Moderatorern Sarah von Neuburg und Lars-Christian Karde um 7.10 Uhr in der „MDR-Jump-Morningshow“ das Ergebnis des Votings. In dem Ort, der dabei die meisten Stimmen auf sich versammelt, findet das „Das große MDR-Osterfeuer 2018“ statt.
Für Schilling hätte ein positives Ergebnis eine private Konsequenz. „Ich habe zu Ostern drei Tage frei geplant“, so der Verwaltungschef, der die im Fall der Fälle persönlich streichen darf. Er wird dann quasi vom Verwaltungschef zum Produktionsdirektor einer Samstagabendshow - und das gilt bei den Fernsehmachern als Nonplusultra der TV-Unterhaltung.
Das in nur fünf Tagen zu stemmen, ist eine große logistische Herausforderung. „Das schaffen wir“, sagt Schilling selbstbewusst und erklärt: „Wir sind bestens vorbereitet.“
Nach seien Angaben findet die große Party im Siegesfalle - er rechnet mit 10.000 Besuchern - in Ferropolis statt. Die Baggerstadt einem Millionenpublikum zur besten Sendezeit zu präsentieren, ist - auch wenn das Schilling nicht sagt - kostenlose, aber eigentlich auch unbezahlbare Werbung.
Ein Okay von den zuständigen Behörden habe er erhalten. „Es ist nicht nur die Party, es gibt auch ein attraktives Rahmenprogramm“, sagt Schilling und nennt als Beispiel ein Konzert in der Stadtkirche. Der Stadt fehlt nur noch eines: Klicks, Klicks und nochmals Klicks. (mz)