Festivals in Ferropolis Festivals in Ferropolis: Metall und Gummi unter Baggern

Gräfenhainichen - Das Programm in Ferropolis bietet viel Altbewährtes - aber auch die eine oder andere Neuerung. „Ferropolis in Bewegung“, nannte Geschäftsführer Thies Schröder das Motto für das laufende Jahr. Bei der Vorstellung der Saisonplanung für 2019 am Dienstag präsentierten die Veranstalter der diesjährigen Events ihre Pläne.
„Wir rechnen mit über 100.000 Besuchern allein für die Veranstaltungen“, sagt Schröder. Ein Überblick über das Jahr:
Grubenbahnromantik und schmalere Spurbreiten
Zu den Neuerungen im Programm gehört eine Fahrt mit Grubenbahnen auf der bergbauhistorischen Strecke zwischen Ferropolis und Burgkemnitz. An Ostern können Besucher von der Stadt aus Eisen über das Gleisdreieck Jüdenberg an Gräfenhainichen und dem ehemaligen Kraftwerk Zschornewitz vorbei nach Burgkemnitz fahren.
Dabei werden sie von Gästeführern begleitet. Drei je zweistündige Fahrten finden am Ostermontag statt. Für die Freunde kleinerer Spurbreiten bietet sich die Modellbahn-Ausstellung mit vielen Ausstellern und Händlern vom 26. bis 28. April an. Ebenfalls am 28. April wird der Tag der Industriekultur feierlich eröffnet.
Schwimmen, Radeln, Laufen beim Neuseenman-Triathlon
„Wir sind im vergangenen Jahr von null auf 800 Teilnehmer gestartet“, sagt Ronny Winkler, Geschäftsführer der Maximalplus GmbH, die den Triathlon „Neuseenman“ am 1. und 2. Juni veranstaltet. Der erste Tag soll eher den Amateursportlern mit entsprechend verkürzten Strecken gewidmet sein. Am Sonntag sind dann die ambitionierteren Sportler dran - auch der eine oder andere Profi sei im Teilnehmerfeld vertreten, der dieses Event als Vorbereitung für kommende Triathlons nutze. Für den Veranstalter aus Leipzig sei Ferropolis nicht nur wegen der Kulisse, sondern auch wegen der relativen Nähe zu Hannover, Berlin und Leipzig der Favorit. Er hofft, dass wie im Vorjahr zahlreiche Zaungäste den Sportlern zujubeln.
Drei Große und ein kleines Festival
Das Hip-Hop-Festival Splash sei in Rekordzeit ausverkauft gewesen, wissen Steffen Martini und Tobias Zwiebel vom Veranstalter Goodlive zu berichten. Vor den Festivals mit Zehntausenden Besuchern gastiert vom 14. bis 17. Juni erst das kleinere „Whole“ unter den Baggern am Greminer See. Dabei trifft sich die Homosexuellen- und Transgender-Szene zu allerlei bunten Workshops und elektronischer Musik.
Danach wird es heftig: 15000 Fans von harten Gitarrenriffs und strapazierfähigen Stimmbändern lauschen den Klängen von Metalcore-Bands aus aller Welt - aber auch der Region, wie die Veranstalter Martini und Zwiebel erklären. „Beton und Stahl passen einfach sehr gut zur Musik“, finden die beiden. Allerdings sei es am Wochenende vom 28. bis 30. Juni musikalisch etwas durchmischter als in den Vorjahren. Apropos Ruhe: Man wolle alles tun, um den Lautstärkevorgaben Genüge zu tun, sagte Ferropolis-Chef Thies Schröder. Kurz nach den Rock-Fans geht es mit je 20000 Zuschauern beim Hip-Hop-Festival Splash und dem Elektrofestival Melt am 19. und 21. Juli weiter.
Qualmende Reifen und knappe Kurven
Eine Menge Gummi werden die Fahrer beim „Drift Iron King“ vom 15. bis 18. August verbrennen. Bei diesem Rennen, das im letzten Jahr erstmals stattfand, geht es nicht um Streckenzeiten, sondern darum, einer vorher abgesteckten Strecke zu folgen und die teils 1000-PS-starken Boliden dabei hart in die Kurve zu legen. In diesem Jahr hat der Veranstalter gar einen Abschnitt einer Europa-Serie mit ins Boot geholt. Das bedeutet ein internationales Teilnehmerfeld und doppelt so viele Fahrer wie im Vorjahr. Außerdem wird einen Tag früher begonnen, um mehr der beliebten Nachtrennen bieten zu können. Der Veranstalter schätzt, dass allein den Live-Streams etwa 1,5 Millionen Zuschauer beiwohnen dürften. Und das sei doch gute Werbung für die Stadt aus Eisen. (mz)
